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Aufruf zum Antifa-Block auf der Gomondai-Gedenkdemonstration
am Dienstag, 6. April 2004, Treff 17.30 Annenkirche
In einer Region mit einem nur sehr geringen Anteil an MigrantInnen, in der allerdings das Niveau des Hasses auf Nichtdeutsche beträchtliche Ausmasse annimmt, forderte der rassistische Mob sein erstes öffentlich bekanntgewordenes Todesopfer. Am 1. April 1991 wurde der mosambikanische Student Jorge Gomondai von Neo-Nazis in einer Dresdner Strassenbahn angegriffen und geschlagen. Am 6. April 1991 erlag er den schweren Kopfverletzungen die er sich durch den Angriff und den darauffolgenden Sturz aus der Strassenbahn zuzog. Nur kurze Zeit später folgten die Anschläge in Rostock und Hoyerswerda als Höhepunkte des Zusammenspiels von rassistischen Bürgern und Neo-Nazis. Ein Rückblick auf die letzte Dekade nach der Wiedervereinigung zeigt, dass seitdem Übergriffe mit rechtsradikalem Hintergrund gravierend zugenommen haben. Genannt sei hier zum Beispiel der brutale Mord von 4 jungen Nazischlägern an dem 27-jährigen Oleg V. in der Nacht zum 21. Januar 2004 in Gera. Die Stadt Gera und die Polizei versuchen den politischen Hintergrund dieser Tat zu leugnen und eine antifaschistische Gegenöffentlichkeit als unseriös und "nestbeschmutzend" zu diffamieren. Diese Verhältnisse machen es notwendig sich aktiv gegen (neo)-nazistische Umtriebe und generell gegen die rassistischen Alltagszustände zu engagieren. So soll im Rahmen des neuen Zuwanderungsgesetzes der Kreis der vom Asylbewerberleistungsgesetz Betroffenen weiter ausgedehnt werden. Die Situation von Asylberechtigten nach Art. 16a GG wird sich verschlechtern, da für sie keine unbefristete Aufenthaltserlaubnis mehr erteilt wird. Der einzig unbefristete Aufenthaltstatus wird die sogenannte Niederlassungserlaubnis sein, dessen Zugang aber erheblich erschwert wurde. Zudem zeigt die Installation von "Ausreisezentren", oder auch die Residenzpflicht, dass MigrantInnen, die für die BRD keinen ökonomischen Nutzen aufweisen, unerwünscht sind. Weder bei den brutalen Einsätzen durch Polizei/Armee/Spezialeinheiten gegen Roma in der Slowakei in den letzten Monaten, der sich aktuell wieder verstärkenden Krisensituation in Kosovo/Serbien noch in Gera lässt sich die brutale Gewalt rassistischen Schemata von staatlicher und medialer Seite oder in nicht weniger spürbaren zivilgesellschaftlichen Übereinkünften rassistischer Stereotype leugnen - am Unwissen kann es nicht liegen, wenn schon scheinbar symbolische Formen, mit denen MigrantInnen und antirassistische Initiativen versuchen, der existentiellen Bedrohung Ausdruck zu verleihen, diskriminiert werden. Haut den rassistischen Mob! Rassistische Asylpolitik ist nur die institutionalisierte Konsequenz des Mainstream-Rassismus. Kein Mensch ist illegal! Steigende Zahlen rassistisch motivierter Übergriffe und kein Problem mit Nazis? Wer war es dann - der Bürgermob? Kanak tv kicks ass! |
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