|
alternativer veranstaltungskalender / blatt für unterbliebene nachrichten | |||||
|
Festnahme wegen Brandanschlag
Baldiges Verfahren muss tödliche Konsequenzen rechter Ideologie herausstellen
Die BewohnerInnen des alternativen Hausprojekts Robert-Matzke-Str. 16 sind positiv überrascht über die Festnahme des Dresdner Neonazis Stanley Nähse. Ihm wird vorgeworfen, am 24. August 2010 einen Molotow-Cocktail in den 2. Stock des Wohn- und Kulturprojekts geworfen zu haben. Zu diesem Zeitpunkt waren 10 Menschen anwesend. Seit Jahren gilt Stanley Nähse als Drahtzieher einer Vielzahl von Angriffen auf das Hausprojekt. Darüber hinaus betätigt er sich vermutlich als Graffittisprüher in Dresden-West mit Schriftzügen wie "H8C" (Hatecore) oder "Fuck AFA" und verantwortet Aufkleber neonazistischer "Autonomer Nationalisten" mit der Aufschrift "RM16 angreifen!". Entsprechende Ermittlungserfolge der Polizei blieben bisher aus. Die Beteiligten des Pieschener Projekts gehen von einem baldigen Prozessbeginn aus. Sie werden aktiv darauf hinwirken, dass die menschenverachtenden Konsequenzen rechter Einstellungen benannt werden, die in Sachsen seit 1990 bereits 13, bundesweit 137 Menschen das Leben kosteten. Auch wenn der vermutliche Täter nun juristisch zur Verantwortung gezogen wird, bleiben weitere rechts motivierte Straftaten und Ordnungswidrigkeiten der vergangenen Jahre am Hausprojekt RM16 unaufgeklärt. Dasselbe gilt für den zeitnahen Anschlag auf das Wohnprojekt "Praxis" in Dresden Löbtau. Chronologie der Angriffe von Rechtsextremen auf die Robert-Matzke-Strasse 16 in den Jahren 2007 bis 201009.03.2010 Am Haus der Robert-Matzke-Strasse 16 und im umliegenden Wohngebiet (u.a. Robert-Matzke-Strasse, Markusstrasse, Bürgerstrasse, Arno-Lade-Strasse, Wurzener Strasse) kleben Aufkleber auf welchem das Wohnhaus Robert-Matzke-Strasse 16 abgebildet ist. Darauf befindet sich der Schriftzug "Robert Matzke Strasse 16 angreifen!" Ausserdem befindet sich auf den Aufklebern die Gruppenbezeichnung "Autonome Nationalisten Dresden" und der V.i.S.d.P. Sascha Maurer, 57007 Siegen. 11.02.2010 Während der Aktionswoche von Neonazis rund um den 13. Februar werfen Unbekannte eine Flasche durch eine Fensterscheibe in ein bewohntes Zimmer in der 3. Etage der Robert-Matzke-Strasse 16. Zwei vermummte Personen entfernen sich in einem weissen Auto. Die Polizei nimmt den Schaden auf. Die Ermittlungen der Polizei werden nach wenigen Wochen eingestellt. 18.11.2009 In der Nacht zum 18.11.2009 um 0:15 Uhr haben 15-20 Neonazis das Haus mit Steinen angegriffen. Die Angreifer waren zum Teil vermummt, dunkel gekleidet und trugen vereinzelt Kleidung der Marke "Thor Steinar". Sie riefen auf der Strasse Parolen wie "Zecken" und "Judenfrei" und drangen dann in den Hinterhof ein. Die Eingangstür und einige Gartenmöbel wurden bei dem Angriff beschädigt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. 20.04.2009 Am Morgen des Hitler-Geburtstages, 20.04.2009, wird eine Mülltonne im Hinterhof der Robert-Matzke-Strasse 16 angezündet, die sich direkt an der Hauswand befand. Die Feuerwehr musste ausrücken, um das Feuer zu löschen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. 04.04.2009 In der Nacht zum 04.04.2009 wird die Frontscheibe eines PKW, der auf dem Hinterhof der Robert-Matzke-Strasse 16 parkt eingeschlagen. Die Polizei nimmt eine Anzeige auf. 31.12.2008 Zwei Neonazis randalieren gegen 5 Uhr morgens im Hinterhof der Robert-Matzke-Strasse 16, werfen Mülltonnen um, treten gegen die Eingangstür und rufen dabei Parolen wie "Judenschweine" und "Wir kriegen euch alle". 18.10.2008 Aus einem vorbeifahrenden Auto wird eine Leuchtspur-Rakete auf ein geöffnetes Fenster des Hauses der Robert-Matzke-Strasse 16 geschossen, die nur knapp das Fenster verfehlt. 03.10.2008 Die Hauswand der Robert-Matzke-Strasse wird mit Keltenkreuzen beschmiert. Im gleichen Zeitraum liefen mehrere Gerichtsprozesse gegen die Gruppe "Assi Pöbel", bei welchem mehrere Hausbewohnerinnen als Zeugen aussagten. Die Polizei wurde informiert. 29.09.2008 Die Hauswand der Robert-Matzke-Strasse wird mit Keltenkreuzen und rechten Parolen beschmiert. Im gleichen Zeitraum liefen mehrere Gerichtsprozesse gegen die Gruppe "Assi Pöbel", bei welchem mehrere Hausbewohnerinnen als Zeugen aussagten. Die Polizei wurde informiert. 27.09.2008 [aufgeklärt ] Bei dem Angriff gegen 01.50 Uhr wurde ein Pflasterstein gegen das Haus geworfen und fünf Keltenkreuze mit Edding an die Hauswand geschmiert. Dabei wurden rechte Parolen wie "Ihr Antifa-Juden - wir kriegen euch alle!" gebrüllt. Im gleichen Zeitraum liefen mehrere Gerichtsprozesse gegen die Gruppe "Assi Pöbel", bei welchem mehrere Hausbewohnerinnen als Zeugen aussagten. Es wurde Anzeige erstattet. Ein Angreifer wurde von einem Zeugen identifiziert. 05.07.2008 An der Robert-Matzke-Strasse 16 zogen in der Nacht vom 04. zum 05. Juli 2008 eine Handvoll randalierender Neonazis entlang. Sie zerstörten eine Scheibe des Wohnhauses, warfen eine Bierflasche und schmierten mehrere Hakenkreuze an die Hauswand. Dabei brüllten sie rechtsextreme und antisemitische Parolen. In Sichtweite des Wohn-und Kulturprojektes zündeten die Neonazis vor ihrem Verschwinden noch eine Mülltonne an. In der nahe gelegenen Wurzener Strasse wurden in derselben Nacht Mülltonnen umgeworfen und an der Hausnummer 14 ebenfalls Hakenkreuz-Schmierereien hinterlassen. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. 31.05.2007 Am Rande der Eröffnung des Bürgerbüros des damaligen NPD-Abgeordneten Rene Despang versammelten sich ca. 15 Neonazis vor der Robert-Matzke-Strasse 16. Sie bewaffneten sich mit Flaschen aus einem Glascontainer und skandierten rechtsextreme Parolen. Nach dem Eintreffen der Polizei entfernten sie sich Richtung Elbufer. |
|
|