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Vor Naziveranstaltung in der Neustadt - 250 Menschen protestieren gegen Abschiebung

Nur wenige Tage nach der gewaltsamen Trennung einer Familie, haben in Dresden am Freitagnachmittag rund 250 Bewohnerinnen und Bewohner des Hechtviertels gegen die Abschiebung eines Vaters sowie seiner zwei in Deutschland geborenen kleinen Söhne protestiert. Am Montagabend war die Polizei in eine Wohnung in der Fichtenstrasse eingedrungen, um eine seit elf Jahren in Deutschland lebende Familie gewaltsam abzuschieben. Während der Vater und seine beiden sechs und acht Jahre alten Söhne von den Beamtinnen und Beamten nach Düsseldorf gebracht wurden, musste zur gleichen Zeit die Mutter wegen gesundheitlicher Probleme in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Nachdem an der Grünen Ecke zahlreiche Menschen aus der Nachbarschaft unter den Augen der Polizei zunächst gemeinsam Transparente gemalt und Schilder gebastelt hatten, ging es wenig später zu Fuss bis zur nur wenige hundert Meter entfernten Ruine der ehemaligen St. Pauli Kirche, wo nach einem Redebeitrag aus der Nachbarschaft mit einem kleinen Spontankonzert die Veranstaltung beendet wurde. Am Rande der Demonstration, an der sich auch etliche Abgeordnete der Linken, Grünen und der SPD beteiligt hatten, war vor dem Hintergrund der zwei Tage später stattgefundenen Wahlen zum Deutschen Bundestag ein Flyer verteilt worden, in dem u.a. ein Wahlrecht für Geflüchtete Menschen gefordert worden war.

Als sich knapp zwei Stunden später die Reste der Heidenauer Wellenlänge in dem zur benachbarten Äusseren Neustadt< gelegenen Alaunpark versammelt hatten, musste eine handvoll Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Polizei geschützt werden, nachdem sich mehr als 200 Menschen rund um den Kundgebungsort zum spontanen Protest eingefunden hatten. Neben den AfD-Mitgliedern Dirk Jährling (Freital), Bernhard Wedlich (Sächsische Schweiz) und Anmelderin Madeleine Feige (Meissen), hatte sich mit Katja Kaiser auch eine bekannte Unterstützerin der Dresdner Naziszene vor Ort eingefunden. Kaiser hatte sich in der Vergangenheit mehrfach an rechten Demonstrationen u.a. am 18. März in Leipzig beteiligt.

Da jedoch angesichts des vor allem lautstarken Protestes an eine Aussenwahrnehmung kaum zu denken war, beendete Feige die Kundgebung nach zusammenhanglosen Wortbeiträgen nicht einmal eine Stunde nach ihrem eigentlichen Beginn. Während andernorts städtische Einrichtungen bei Naziveranstaltungen schonmal die Lichter ausschalten, hatte die Sächsische Polizei zuvor bereits vorsorglich eine mobile Flutlichtmasten herangeschafft. Nach dem erfolgreichsten Protest der jüngeren Dresdner Vergangenheit liess es sich ein Teil der etwa 50 eingesetzten Beamtinnen und Beamten zum Abschluss allerdings nicht nehmen und stellte nach dem eigentlichen Ende der Veranstaltung noch von einer Person die Personalien fest.

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