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Schöner leben ohne Deutschland - Gegen jeden Nationalismus - Freies Netz abschalten - Nazidemo in Geithain verhindern!
Aufruf zur Antifademo in Geithain gegen den Naziaufmarsch und deutsche Zustände am 3.10.08
Am 3.10., dem so genannten Tag der deutschen Einheit, ruft das Nazinetzwerk "Freies Netz" zu einer Demonstration unter dem Motto "Revolution ist machbar - Nationaler Sozialismus jetzt" in Geithain (zwischen Leipzig und Chemnitz) auf. Mit völkischen und antisemitischen Hetztiraden erklären sie dem System ihre Gegnerschaft. Ihre Alternative heisst nationale Volksgemeinschaft, und bedeutet Unterordnung, Ausschluss und Gewalt. Das gesamte "Freie Netz" - in den letzten Monate um zahlreiche Stützpunkte gewachsen - mobilisiert nach Geithain. Am 2. Oktober findet zudem, veranstaltet vom Freien Netz Altenburg, ein "Nationaler Gesprächskreis" statt, bei dem unter anderem Thomas "Steiner" Wulff spricht, der als einer der Führungsfiguren der Naziszene in Deutschland gilt. In der Veranstaltungsankündigung wird explizit auf die am nächsten Tag stattfindende Demonstration hingewiesen. Treffpunkt der Nazis ist 13:00 am Bahnhof Geithain, von da aus soll es ab 14:00 über Petermannstrasse, Grimmaische Strasse, Leipziger Strasse zum Marktplatz gehen, von da aus über Chemnitzer Strasse, Queerstrasse, Dresdner Strasse, Kochstrasse zurück zum Bahnhof. Angemeldet sind 100 Teilnehmer_innen, ebenso Lauti-Wagen, Fahnen und Transparente. Es wird davon ausgegangen, dass die Nazis bis zu 300 bis 400 Leute mobilisiert kriegen. Wir rufen auf den Nazis am 3.10. in Geithain entgegen zu treten. Gerade der ländliche Raum braucht solidarische Unterstützung, braucht alternative, weltoffene und emanzipatorische Strukturen. Der 3.10. als Tag der deutschen Einheit bleibt zudem für linke Antifaschist_innen ein denkwürdiger Tag. Mit der Wiedervereinigung trat in Deutschland ein chauvinistischer, rassistischer Mob zutage, der die staatliche Verschärfung des Asylrechtes mit Pogromen gegen Migrant_innen begleitete. Die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland bildete zudem den Ausgangspunkt eines aussenpolitisch selbstbewusst und historisch geläutert auftretenden deutschen Nationalstaates. Dass der "global player" Deutschland für die Nazis nicht die "richtige" Volksgemeinschaft darstellt, ist dabei kaum verwunderlich. Sie kritisieren den "internationalen Kapitalismus", dessen "Knechte [...] unser Land regieren", polemisieren gegen "Multi-Kulti" und die "Abkehr von deutscher Kultur und der tugendhaften Wert- und Moralvorstellung". Längst sind das jugendlich und aktionistisch auftretende "Freie Netz" und die NPD, die bekannterweise in Sachsen ihre Hochburg hat, politische Verbündete. Der Zuspruch, den die NPD erst wieder bei den Kreistagswahlen zu verzeichnen hatte -- hier und da auch mit Protagonisten des "Freien Netzes" auf den Listen -- verweist darauf, dass nazistische Einstellungen in der "Mitte der Gesellschaft" angekommen sind. Ist das Entsetzen der "aufrechten Demokraten" angesichts der Wahlerfolge der NPD gross, legt ihre Politik der institutionalisierten rassistischen Diskriminierung oder der Relativierung des Nationalsozialismus "subtile" Grundsteine für rechte Einstellungen. Am 3.10. heisst es in Geithain gegen die grössten Feinde einer emanzipatorischen, freien und gerechten Gesellschaft zu demonstrieren und gleichsam dem geschichtsvergessenen Deutschland eine Absage zu geben. Es gibt viele Gründe: Kommt am 3.10. nach Geithain. Treffpunkt ist 10 Uhr am Platz am Freibad in Geithain |
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