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The torturers are worried - Die Folterer sind in Sorge

Vom 6.-8. Juni soll in Dresden ein Weltkongress der Psychiatrie zum Thema Zwangsbehandlung stattfinden. Wir meinen, dass psychiatrische Zwangsbehandlung menschenverachtende Folter ist.

Wir fordern die Veranstalter auf, den Kongress abzusagen. Teilnehmer, die schon ihre Anreise und Übernachtung gebucht haben, könnten stattdessen die touristischen Attraktionen von Dresden geniessen. Der Kongress ist von Übel, da ihm als Prämisse folterartiger Zwang und Gewalt in der Psychiatrie zugrunde liegen. Genau diese Prämisse bestreiten wir. Für diese Gewaltmassnahmen kann es auch dann keine Entschuldigung geben, wenn behauptet wird, es handle sich um eine "medizinische" Behandlung, denn für eine solche müsste der Grundsatz des "informed consent", d.h. informierte Zustimmung, als unverletzliches Menschenrecht gelten. Die unmittelbare Nähe von psychiatrischer Zwangsbehandlung und Folter ist also evident(1).

Für die medizinisch maskierte psychiatrische Gewalt in Form von Einsperrung und Zwangsbehandlung bildet eine Schein"Diagnose" in psychiatrischem Jargon die Grundlage. Wir meinen, dass es sich dabei um eine Verleumdung handelt, insbesondere bei solchen Worten wie "Schizophrenie", der Erfindung eines gewissenlosen Eugen Bleulers, der inzwischen bekannt dafür geworden ist, dass er seriell ein typisches Naziverbrechen begangen hat: Zwangssterilisationen. Diese Zwangssterilisationen waren der Auftakt für die Singularität der deutschen Ärzteverbrechen: systematischer Massenmord in der Gaskammer, der die Vorlage für den Mord an den europäischen Juden, Sinti, Roma und Anderen war.

Niemand hat die völlige Inhaltsleere des psychiatrischen Jargons besser demonstriert als Gert Postel. Gert Postel wurde, obwohl nur ausgebildet zum Postboten, zum Chefarzt einer sächsischen Psychiatrie befördert. Durch seine verdeckten Ermittlungen kennt er den Machtapparat der Zwangspsychiatrie von innen. So kann er von der Innenseite einer Macht berichten, die nur auf der Mystifikation eines nichtvorhandenen Wissens und der Gläubigkeit ihrer Untertanen beruht. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir ihn für eine Veranstaltung am 6. Juni um 19 Uhr im Dresdner Rathaus gewinnen konnten, in der er die Strukturen ihrer Machterhaltung ironisiert. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit WIR e.V. Dresden statt.

Um der interessierten Öffentlichkeit in Dresden eine breite Informationsmöglichkeit zu bieten, zeigen wir ausserdem bei freiem Eintritt im Filmtheater Metropolis die Filmreihe Psychiatrie-Kritik:

5. Juni - 20 Uhr: Das Foucault Tribunal
22 Uhr: Interview mit Gert Postel + Michel Foucault, Philosoph
7. Juni - 20 Uhr: For your own good
22 Uhr: Frances
8. Juni - 20 Uhr: Sichten und Vernichten + Unheimliches Wiedersehen
22 Uhr: Healing by Killing

Direkter Protest vor dem Kongressgebäude ist in Planung. Wir hoffen, dass den Teilnehmern des Kongresses rechtzeitig verständlich wird, das dieser Kongress von den Betroffenen unerwünscht ist. Er möge für die Veranstalter ein finanzielles Fiasko werden, wenn unsere Forderung einer Stornierung des Kongresses ignoriert werden sollte.

Beschluss der Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener e.V. vom 15.5.2007

1) Zwangspsychiatrie, ein Foltersystem: www.iaapa.de/zwang2_dt/halmi.htm


Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener e.V.

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