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Stadt Radeberg ignoriert und verharmlost Neonazis

In Radeberg bei Dresden marschierten am 1. Mai Neonazis zu einer angemeldeten Demonstration. Anstelle die BürgerInnen darüber zu informieren, verschwieg die Verwaltung den Umstand und sorgte somit aktiv dafür, dass die Neonazis ungestört agieren konnten.

Während in vielen Städten am 1. Mai Tausende Menschen gegen Neonazis aktiv auf die Strasse gingen und dabei wie in Erfurt und Dortmund erfolgreich die Aufmärsche ver- und behindern konnten, zeigt die Stadt Radeberg mit ihrem Verhalten eine Fahrlässigkeit, die nur mit viel gutem Willen nicht als Unterstützung der Neonazis verstanden werden kann.

Bürgermeister Gerhard Lemm verkennt die Realität vollends, wenn er meint: Die "Nazis zu ignorieren war richtig". Es sei ja nur ein "überschaubares Häufchen Jugendlicher, die zu grossen Teilen auch noch per Zug aus Dresden kamen" gewesen. Damit versucht Lemm offenkundig, das Problem abzuwälzen auf diejenigen, die scheinbar "von ausserhalb" kommen oder die, welche die Gesellschaft vermeintlich "an den rechten Rand zu verlieren" hat. Unzählige Studien, Forschungen, Erfahrungen aus Theorie und Praxis belegen inzwischen eindeutig, dass Rassismus und Neonazismus kein Problem von Jugendlichen, sondern allen Altersgruppen ist.

Aber Lemm hat scharf analysiert: "das ist es doch, was die Rechten wollen: medienwirksame Öffentlichkeit". Dass es da noch die in Sachsen fast täglich stattfindenden Übergriffe auf Andersdenkende und als anders Wahrgenommenen gibt, von neonazistischen Konzerten, Veranstaltungen, etc. pp. abgesehen, passt offenbar nicht in die Denkwelt des Radebergers Lemm. Aber möglicherweise meint dieser Mensch ja auch, dass beispielsweise das aktuelle Verbot der militanten Neonazi-Kameradschaft Sturm 34 aus der Region Mittweida, ein falsches Signal sei. Denn seither kann man fast täglich darüber lesen in den Medien.

Es sind solche zuständigen Verantwortlichen, die dafür sorgen, dass Neonazis und Rassisten in Sachsen oftmals ungestört agieren können.

Bürgermeister Lemm und seine Verwaltung leisteten mit ihrem couragierten Nichtstun den Neonazis am 1. Mai Vorschub. Ignoranz und Verharmlosung waren noch nie gute Berater im Kampf gegen Neonazis.

Zitate von Gerhard Lemm aus der Sächsischen Zeitung vom 03.05.2007


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