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Dresden: 3.Neonaziangriff auf ein Wohn- und Kulturprojekt in der Robert-Matzke-Strasse geplant.

Nachdem schon in den Nächten zum 20. und 25. November jeweils zwischen 15-20 Neonazis das Wohnprojekt Robert-Matzke-Strasse 16 angegriffen hatten, wurden die BewohnerInnen am Sonnabend vor einem geplanten Überfall mit Molotow-Cocktails gewarnt. Im Kontakt mit dem zuständigen Polizeirevier Pieschen erfuhren die BewohnerInnen des Wohnprojekts im Laufe des Nachmittags, dass in den Kreisen der Hooligans für die kommende Nacht der 3.Überfall innerhalb einer Woche geplant wurde. Diesmal sollten nicht nur Zaunslatten zum Einsatz kommen, sondern auch Molotow-Cocktails. Die Bereitschaftspolizei war daraufhin ab dem späteren Abend mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Mehrere Personen, die sich einzeln und in Gruppen bis zu 30 Personen im Umkreis der Robert-Matzke-Strasse aufhielten und dabei laute Beschimpfungen und Drohungen riefen, wurden von den Beamten kontrolliert. Die Hooligans kündigten an, in nächster Zeit wiederzukommen.

Mike Tannagel, ein Sprecher des Wohnprojekts zu den Vorfällen: "Die Anwesenheit der Polizei hat weitere Sachbeschädigungen in dieser Nacht verhindert. Es ist jedoch dringend notwendig, dass die Polizei gegen die Angreifer der letzten Woche ermittelt. Da es sich um Hooligans aus dem organisierten Neonazi-Spektrum zu handeln scheint, müssen wir mit weiteren Überfällen rechnen. Wir fordern die Polizei auf, schnellstmögliche und umfassende Ermittlungen durchzuführen, um eine Zunahme der Gewalt zu verhindern." Mike Tannagel kritisiert zudem vermehrte Äusserungen der Beamten vor Ort: "Es kann nicht sein, dass uns als BewohnerInnen gesagt wird, ein alternatives Projekt müsse damit rechnen, angegriffen zu werden. Dann tut es Not, das gesellschaftliche Klima genauer unter die Lupe zu nehmen."

Erst in der letzten Woche veröffentlichten Dresdner Neonazis aus dem Umfeld des Kaders Ronny Thomas einen Text auf einer einschlägigen Homepage, worin sie militante Aktionen gegen von Linken und Nichtrechten genutzte Einrichtungen einfordern und begrüssten. Daher liegt es laut Tannagel auf der Hand, "die Täter in den Reihen der so genannten Freien Kräfte Dresden, dem Zusammenschluss lokaler militanter Neonazis, zu suchen."


Wohnprojekt und Kulturprojekt Robert-Matzke-Str. 16

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