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Ausstellung: Die Kunst der Erinnerung
Bronzeplastiken des israelischen Künstlers

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Hospitalkirche in Pirna

(Siegfried-Rädel-Strasse/Nähe Ernst-Thälmann-Platz)

Öffnungszeiten

27.10. - Eröffnung 18.00 Uhr

28.-31.10. - 16.00 - 19.00 Uhr

03.-07.11. - 9.00 - 12.00 Uhr

10.-13.11. - 16.00 - 19.00 Uhr

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::: Ausstellung: Die Kunst der Erinnerung :::

Samuel Willenberg konnte 1943 aus der Hölle Treblinka fliehen und überlebte als Untergrundkämpfer den Krieg. Seine Skulpturen zeigen Menschen und Szenen aus dem Vernichtungslager Treblinka. Die Plastiken waren in mehreren Ausstellungen zu sehen. Darunter im Palast des israelischen Präsidenten in Jerusalem und in der Nationalgalerie der Künste, Zacheta, in Warschau.

Meine Plastiken sind so etwas wie Skizzen. Im Laufe von drei Jahren schuf ich 15 Figuren aus Treblinka. Ich erzähle mit ihnen die Geschichte Treblinkas, auch wenn man das, was im Lager gewesen ist, nicht wirklichkeitsgetreu abbilden kann.

erklärt Willenberg zu seiner Ausstellung.

Wir freuen uns die Plastiken gerade im Zeitraum des 09. November zeigen zu können und knüpfen damit an die letzten Jahre an, in denen wir verschiedene Ausstellungen zum Thema in Pirna zeigten. Neben den Bronze-Plastiken touren wir gerade auch die Ausstellung "Juden in Sachsen" durch die Sächsische Schweiz. Sie wird in Heidenau, Dohna, Bad Schandau und Sebnitz zu sehen sein. Damit haben wir eine weitere wichtige Ausstellung in der Region. Es ist wichtig sich dem Thema nicht zu verschliessen, denn auch in Pirna gab es am 09. November 1938 mehrere Übergriffe auf jüdische Mitbürger.

Die Ausstellung wird von 27.10. bis zum 14. November in der Pirnaer Hospitalkirche gezeigt. Diese befindet sich in der Nähe des Ernst-Thälmann-Platz. Wir laden alle Interessierten zur Vernissage am 27. Oktober um 18.00 Uhr ein. Dort werden Lutz Richter (AKuBiZ e.V.) und Monika Knoche (MdB) die Ausstellung eröffnen.

::: Samuel Willenberg: Künstler und Zeuge :::

Samuel Willenberg wurde 1923 im polnischen Czstochowa als Sohn eines jüdischen Vaters und einer russisch-orthodoxen Mutter geboren. Seine Mutter besorgte den Haushalt, während sein Vater als Lehrer und Synagogenmaler arbeitete. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zog die Familie nach Opatów, wo Vater Willenberg eine Synagoge bemalen sollte. Dort verhafteten im Oktober 1942 die Deutschen Samuel Willenberg, der bis dahin mit gefälschten Papieren die Besatzung überlebt hatte. Zusammen mit einem Grossteil der jüdischen Bevölkerung Opatóws deportierte man ihn in das Vernichtungslager Treblinka. Willenberg gab vor, Maurer zu sein und wurde als Arbeitshäftling ausgewählt. Alle anderen in diesem Transport wurden sofort vergast. Für eine geplante Massenflucht organisierten Häftlinge, unter ihnen Samuel Willenberg, am 2. August 1943 einen Aufstand in Treblinka. Willenberg konnte fliehen und erreichte Warschau, wo er bis zum Ende des Krieges in der polnischen Untergrundarmee gegen die deutsche Besatzung kämpfte. Nach dem Krieg suchte Samuel Willenberg im Auftrag einer zionistischen Organisation jüdische Kinder, die den Holocaust im Verborgenen überlebt hatten, und brachte jüdische Jugendliche illegal nach Italien, damit sie nach Palästina weiter reisen konnten.

1950 emigrierte er mit seiner Frau Ada sie hatten 1948 geheiratet nach Israel. In Tel Aviv arbeitete er 40 Jahre im Entwicklungsministerium. Nach seiner Pensionierung begann Samuel Willenbergs zweite Karriere: Er studierte Malerei, Bildhauerei und Kunstgeschichte in Tel Aviv. Seine Skulpturen zeigen Menschen und Szenen aus Treblinka.

Samuel Willenberg lebt mit seiner Frau Ada in Tel Aviv. Das Paar hat eine Tochter und drei Enkelkinder.

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