Text zur Ausstellung "Vom Polizeigriff zum Übergriff"
Die Ausstellung wurde vom AntiDiskriminierungsBüro Berlin zusammengestellt und wird von der Ag H.a.n.S., der Roten Hilfe Dresden und dem Az Conni präsentiert.
"Vom Polizeigriff zum Übergriff"
Beleidigungen, Schikanen, Tritte und Schläge durch Polizisten sind für viele Menschen in Deutschland traurige Realität. Neben Linken, Prostituierten und Obdachlosen werden vor allem Migrant_innen vermehrt Opfer von Polizeigewalt. Sie berichten von systematischen Übergriffen, die mit einer verdachtsunabhängigen Kontrolle beginnen, mit rassistischen Beleidigung ihren Lauf nehmen und in Tritten und Schlägen enden. Für die Betroffenen bedeutet der Übergriff häufig das Gefühl völliger Ohnmacht gegenüber Polizei und Staat. Dies wird durch die geringe Chance einer strafrechtlichen Ahndung des Übergriffs noch verstärkt. Auf Grund einer ungerechtfertigten Gegenanzeige und einer systematischen Nicht-Verfolgung und Nicht-Sanktionierung von Übergriffen hat meistens nicht der Täter, sondern das Opfer mit einer Verurteilung zu rechnen.
* Sind Schläger in Uniform nur wenige Schwarze Schafe und Opfer ihrer Arbeitsbedingungen?
Oder sind es doch strukturelle Mängel in der Polizei, die Übergriffe erst ermöglichen oder sogar
fördern?
* Warum geraten vermehrt Migrant_innen in das Visier der Polizei und werden Opfer von
Übergriffen? Ist der Rassismus in der Polizei nur ein Spiegelbild der Gesellschaft oder steckt mehr
dahinter?
* Warum werden die Täter durch Kollegen, Polizeiführung und Politik gedeckt? Und warum haben die
Täter keine Verurteilung zu fürchten, während viele Betroffene allein aus Angst vor einer
Gegenanzeige keine Anzeige erstatten?
Auf diese und viele weitere Fragen versucht die Ausstellung Vom Polizeigriff zum Übergriff antworten zu finden und Betroffenen eine Stimme zu geben.
http://www.polizeigriff.org / http://www.hansinfo.blogsport.de / http://www.rote-hilfe.de / http://www.azconni.de