Staatsschutz und Raumvergabe der TU Dresden behindern gemeinsam Veranstaltungsreihe zum Tag der Befreiung
Im April/Mai 2005 führte die antifaschistische Hochschulgruppe Dresden anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto "liberation - victory - pobeda - Zur Aktualität deutscher Vergangenheit" durch. Das Anliegen der Veranstaltungsreihe war es mit Hilfe von ZeitzeugInnenberichten, in Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde, über kulturwissenschaftliche Untersuchungen bis hin zu gesamteuropäischen Diskursen gute Gründe aufzuzeigen, um der Befreiung vom NS heute noch an ihrem Jahrestag zu feiern.
Rechtzeitig wurde sich um Räumlichkeiten an der TU Dresden bemüht, um vor allem StudentInnen mit den Veranstaltungen zu erreichen und einen möglichen Diskurs an der Universität anzuregen. Obwohl der Raumvergabe der TU, insbesondere ihrem Hauptverantwortlichen sowohl die Referenten, wie auch die Inhalte und das Anliegen persönlich vorgetragen wurden, wurde der Antrag auf Nutzung von Räumen an der TUD verwehrt. Im Nachhinein wurde bekannt, dass das Dezernat Staatsschutz, dessen bekanntester Protagonist in Dresden der karrierebewusste Beamte Fabrizio Zita ist, mit der Raumvergabe der Universität in Verbindung stand, um dieser davon abzuraten, der antifaschistischen Hochschulgruppe die Räumlichkeiten an der TU zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Wissen wird im nachhinein auch verständlicher, warum der Hauptverantwortliche der Raumvergabe sehr grosses Interesse an den ausführlichen Personalien (inklusive Studiengang und Matrikelnummer) der RaumanmelderInnen hatte, obwohl keinerlei Räumlichkeiten in Anspruch genommen wurden.
Bereits Anfang 2004 wurden Veranstaltungen der Gruppe Sabotage an der TU Dresden vom Staatsschutz dadurch begleitet, dass dieser hartnäckig versuchte die Teilnahme von ca. 20 Nazihools um den stadtbekannten Neonazikader Ronny Thomas zu ermöglichen. Die Tatsache, dass der Dresdner Staatsschutz ZeitzeugInnen-Vorträge von Verfolgten des NS-Regimes aktiv behindert, zeigt deutlich, was das Hauptanliegen dieser Institution ist. - Antifa-Arbeit egal in welcher Form soll kriminalisiert werden! In Dresden ist man dabei augenscheinlich noch nicht einmal um Differenzierungsvermögen und ein Mindestmass an Achtung vor den Opfern des Nationalsozialismus bemüht.