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Brände in Unterkunft für Asylsuchende in Schmiedeberg

Nach dem Feuer in einer von 63 Asylsuchenden bewohnten Unterkunft in Schmiedeberg am Sonntag, hat die Polizei inzwischen Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen. Nach dem Feuer in den Abendstunden waren vier Bewohner im Alter zwischen 23 und 34 Jahren in einem Krankenhaus behandelt worden, drei von ihnen wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung. Nachdem es zunächst in einem Zimmer im Nebengebäude brannte, stand kurz darauf ein weiterer Raum im Hauptgebäude der Unterkunft in Flammen. Rettungskräfte der Feuerwehr und Polizei brachten die im Haus lebenden Bewohner schliesslich in Sicherheit. Eine Untersuchung der Kriminalpolizei mit Hilfe einer Polizeidrohne und Brandmittelspürhund am Morgen nach der Tat ergab, dass die Feuer höchstwahrscheinlich vorsätzlich gelegt worden waren.

Da das Heim derzeit nicht bewohnbar ist, wurden die Bewohner mittlerweile in das als Unterkunft für Asylsuchende genutzte ehemalige Hotel in Freital und nach Dresden verlegt. Aktuell ist noch unklar, wann die Bewohner in das für 160 Menschen ausgelegte Gebäude im Dippoldiswalder Stadtteil Schmiedeberg zurückkehren können. Über die Höhe des entstandenen Sachschadens liegen bislang noch keine Angaben vor. Ob der Brand durch Bewohner gelegt wurde oder die Tat ein politisches Motiv hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Erst wenige Tage zuvor war es zu einer Schlägerei zwischen zwei Gruppen von Bewohnern der Sammelunterkunft in der Altenberger Strasse gekommen. Bei der Auseinandersetzung waren nicht nur Einrichtungsgegenstände und Türen zerstört, sondern auch drei Personen im Alter zwischen 23 und 32 Jahren so schwer verletzt worden, dass sie anschliessend in einem Krankenhaus medizinisch versorgt werden mussten.

Neben der offensichtlich katastrophalen Wohnsituation in den von Asylsuchenden bewohnten Unterkünften, hatten in der Region in den letzten Wochen und Monaten auch immer wieder rassistische Mobilisierungen für Schlagzeilen gesorgt, in denen sich gegen eine Unterbringung von Asylsuchenden in ihren Städten ausgesprochen wurde. So hatten sowohl in Dippoldiswalde als auch in Freital in der jüngeren Vergangenheit mehrere Demonstrationen stattgefunden, an denen sich teilweise mehr als 1.500 Menschen beteiligten. Für Freitag hat die "Bürgerinitiative Freital steht auf" um 19 Uhr zu ihrer mittlerweile schon 7. Demonstration auf dem Platz des Friedens aufgerufen. Am Tag zuvor will eine Bürgerbewegung in Dippoldiswalde ebenfalls mit einem Abendspaziergang auf die Strasse gehen.

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