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Aufruf von Dresden Pegidafrei anlässlich der Dankesfeier von Tillich

Seit über einem Jahr ist die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft für Geflüchtete in Sachsen stark gestiegen.

Häufig wird dieses Engagement als Gegenseite der rassistischen Medaille verkauft, zu der Sachsen und seine Bevölkerung geworden sind.

Wir finden es grossartig, dass sich Menschen engagieren, wenn andere Hilfe und Unterstützung brauchen. Aber lasst uns eines einmal ganz deutlich aussprechen:

Humanistische Hilfe ist ein politischer Akt und natürlich beziehen Helfende Position, gegen den Xenophoben Strom, der sich insbesondere in Dresden und Umgebung beinahe täglich zeigt.

Nur: Sie ist auch Ausdruck grundlegenden menschlichen Anstandes, humanitärer Ethik und sie ist das absolut Mindeste, das wir als HumanistInnen leisten können!

Was sie nicht werden darf, ist Erfüllungshilfe für desaströse Politik. Politik, die Menschen in Not nicht nur allein lässt, sondern sie systematisch demütigt, drangsaliert und rassistisch entwürdigt.

All zu oft füllen Freiwillige Lücken, die eigentlich gar nicht da sein sollten. Wie kann es sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt, Menschen in Camps untergebracht werden, die grundlegendste humanitäre Standarts verletzen?

Wie kann es sein, dass eine Landes- und Kommunalregierung einen Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten konstruiert, während Wohnraum tausendfach leer steht, nicht vermietet wird oder einfach nur sündhaft teuer zu luxuriösen Wohnungen umgebaut wird?

Ausgerechnet die Menschen, die hierfür die politische Verantwortung tragen, laden nun diesen Freitag den 26.02. zu einer "Dankesparty" ein.

Wofür wird hier gedankt? Dafür dass wir die Aufgaben staatlicher Institutionen übernehmen? Dafür, dass wir Missstände verschleiern, die einer humanistischen Gesellschaft absolut unwürdig sind? Oder dafür, dass wir ermöglichen, dass sich Minister und Ministerpräsidenten im Amt halten können, die einfach nur auf ganzer Linie versagen und die ganze Welt wissen lassen, dass menschliche Würde und Rechte nicht im Geringsten interessieren?

Auf diesen "Dank" können wir verzichten! Wir werden nicht dazu beitragen, dass sich diese Landesregierung feiern lassen kann, für das Engagement, das sie nicht nur nicht fördern, sondern behindern.

Wir akzeptieren nicht länger, dass echte Solidarisierung auf ganzer Linie sabotiert, kriminalisiert und teilweise unmöglich gemacht wird!

Wir fordern alle Menschen auf, denen das Wohl von Geflüchteten wirklich am Herzen liegt, die echte Solidarität leben wollen, ohne diskriminierende und erniedrigende Asylverfahren, wir fordern diese Menschen auf: Bleibt dieser verlogenen Veranstaltung fern! Lasst die Plätze leer und blamiert Tillich und seinen Abschiebeminister Ulbig mit einem leeren Saal!

Für echte Solidarität und gegen jeden Rassismus! Herr Tillich: Danke aber NEIN Danke!

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