/terminal
dresden
  alternativer veranstaltungskalender / blatt für unterbliebene nachrichten
kalender adressen texte links kontakt&infos

Pressemitteilung der Initiative "Remembering Khaled" vom 24.1.2015

Im folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung der "Remembering Khaled Initiative":

"Am Donnerstag Nachmittag haben wir erfahren, dass die Polizei einen Mitbewohner Khaleds verdächtigt ihn umgebracht zu haben. Wir sind traurig und schockiert, aber es ist gut, dass der mutmassliche Mörder gefunden wurde und Freunde und Verwandte von Khaled nun Bescheid wissen. Dennoch sind viele Fragen offen und wir warten auf mehr Informationen.

Wir möchten betonen, das selbst wenn der Mörder Eritreer ist, er nicht die Community repäsentiert.

Ausserdem würde es nicht bedeuten, dass es keinen Rassismus in Sachsen und vor allem in Dresden gibt. Angesichts der Atmophäre in der Stadt, die zumindest teilweise durch PEGIDA Proteste geschaffen wird, war ein rassistischer Tathintergrund nicht unwahrscheinlich. Diese rassistischen Zustände bestehen nach wie vor. In den letzten Wochen gab es allein in Dresden mehrere Angriffe gegen Geflüchtete. Die Chronik der RAA (Hilfe für Betroffene von rassistischer und rechter Gewalt) dokumentiert die Fälle die angezeigt wurden (http://raa-sachsen.de/stadt-dresden.html). Aber das ist nur die Spitze das alltäglichen Rassismus.

Nach den ersten Pressemeldungen waren viele Kommentare von Menschen zu lesen, die behaupteten von Anfang an gewusst zu haben, dass es sich nicht um einen rassistischen Mord gehandelt habe oder den Mord sogar begrüssten. Diese Reaktionen auf den Mord und die neuen Ermittlungsergebnisse stellen Beleidigungen aller Opfer rassistischer Gewalt dar.

Wir verbleiben in Solidarität mit den Freunden und der Familie Khaled und werden weiter gegen Rassismus und für die Rechte und die Sicherheit von Geflüchteten kämpfen.

Unsere Forderungen sind nach wie vor:

1. Wir wollen alle Information zu den Umständen von Khaleds Tod.

2. Wir fühlen uns nicht sicher in Dresden, weil viele Eritreer*innen hier Probleme haben. Wir haben Verständigungs-Probleme, also brauchen wir Übersetzer*innen zwischen Deutsch und Tigrinya.

3. Ein Teil der Dresdner Bevölkerung akzeptiert hier lebende Refugees nicht und demonstriert jeden Montag. Ein Grossteil von uns will nach wie vor Dresden verlassen, da wir uns hier nicht willkommen fühlen. Aber einige haben entschieden zu bleiben und für ihre Rechte und gegen Rassismus zu kämpfen.

Weitere Informationen: remembering-khaled.org

index kalender adressen texte links kontakt&infos

contact: terminal@free.depgp-keykey fingerprint: C9A4 F811 C250 3148 9FAB 6A1B 9743 6772 90D1 C385