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"I Can't Relax In Deutschland"
Über das Unbehagen gegenüber nationalem Bewusstsein

»I Can't Relax In Deutschland« ist ein Initiative von kritischen KulturtheoretikerInnen, MusikerInnen und KonzertveranstalterInnen, die sich zur Aufgabe gemacht hat, sich mit dem sowohl popkulturell als auch gesellschaftlich immer offensiver zu Tage tretenden Nationalismus auseinander zu setzen.

Um diese kultur- und gesellschaftspolitische Diskussion anzuregen, haben das Kölner Label Unterm Durchschnitt, der Leipziger Club Conne Island und das Beatpunk Webzine eine Buch-CD unter dem Titel ›I Can't Relax In Deutschland‹ herausgegeben, dessen Texte den neuen Nationalismus in der Jugendkultur und der Gesellschaft insgesamt in den Fokus nehmen. Die beigefügte gleichnamige Compilation mit Musik von Tocotronic, den Goldenen Zitronen, Die Sterne und Mouse on Mars u.a. setzt auch musikalisch einen Kontrapunkt zum nationalen Pop und Rap. Dabei verfolgt dieser Sampler nicht das Ziel, den laufenden Diskurs um die Frage, »wie viel deutsch« Popkultur sein darf um eine weitere Position zu ergänzen. Es soll vielmehr transportiert werden, dass es etwas Besseres gibt als die Nation.

In diesem Sinne steht die unverkrampfte Annäherung deutscher Popmusik an die neue alte Heimat im Mittelpunkt der Kritik von »I Can't Relax In Deutschland«. Der Sampler soll demnach Gegenpositionen zur momentanen deutschnationalen Selbstfindung bündeln sowie sichtbar machen, dass es tatsächlich viele KünstlerInnen gibt, die sich nicht vor den deutschen Karren spannen lassen, sondern keinerlei positiven Deutschlandbezug haben und Popkultur nicht als national gewachsenes oder zu konstruierendes Kulturgut begreifen.

Auf Einladung von Kunsthaus Dresden, der scheune Dresden, Ladyfestgruppe Dresden und Pop 8 wird Anfang Februar die pop- und nationenkritische Kampagne »I Can't Relax In Deutschland« auch in Dresden vorgestellt.

In einer Podiumsdiskussion unter dem Titel: "Play. Stop. Rewind. - Heimat, Nation und Anti-Amerikanismus in der deutschen Popkultur" wird im Kunsthaus Dresden am 3. Februar 2006, 19.30 Uhr, das Verhältnis von deutscher Popkultur zu Heimat, Identität, Nation, Politik und Sprache reflektiert und diskutiert werden.

Eingeladen sind Wolfgang Seidel (Ex-Bandmitglied der Ton Steine Scherben und Hrsg. des im letzten Jahr erschienen Bandes: SCHERBEN. Musik, Politik und Wirkung der Ton Steine Scherben. Mainz 2005), Tobias Rapp (Musikredakteur der taz - die tageszeitung) und Marvin Alster (Vertreter der Kampagne »I Can't Relax In Deutschland«). Im Anschluss Musik von DJ Mete.

Am 4. Februar wird in der scheune Dresden ab 21.00 Uhr ein Konzertabend mit Bands stattfinden, die auf dem Sampler »I Can't Relax In Deutschland« vertreten sind oder sich mit dessen programmatischen Aussagen solidarisieren. Daneben findet ein künstlerisches und musikalisches Rahmenprogramm statt, zu dem lokale kulturelle Projekte eingeladen worden sind, um thematisch passende Arbeiten zu zeigen.

Mit Knarf Rellöm (HH), AtomicTitCorporation (HH) und Mitropamusik (DD) sowie Aftershowparty mit DJ coke ennyday (style: punkfunk/dreckelectro/discorock)

www.icantrelaxin.de

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