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Buchtipp: Barcelona - Gurs - Managua

(Steffen Richter)

Im Sommer 2008 waren Mitglieder des AKuBiZ eingeladen, um am Geschichtskongress in Mora d'Ebre teilzunehmen. Am letzten Abend lernten wir einen Wiener Interbrigadisten kennen. Nun erscheint Gert Hoffmanns Buch mit dem Titel "Barcelona - Gurs - Managua" im Dietz-Verlag Berlin. Nach dem Gespräch mit ihm war es also keine Frage, dass sein Buch in meinem Bücherregal landen wird.

Hoffmann ist Antifaschist durch und durch. 1917 wurde er in Wien geboren und erlebte die Angliederung Österreichs als Mitglied der Kommunistischen Jugend. Als Kommunist war es für ihn selbstverständlich, dass er, so bald es möglich war, in Spanien an der Seite der Republikaner gegen die Faschisten kämpfen wird. Über die Pyrenäen führt sein Weg mitten in die Ebro-Schlacht. In kurzen Abschnitten erzählt er sowohl von der Ankunft in Spanien, als auch von der Niederlage und dem Rückzug nach Frankreich.

Dort angekommen war der Empfang wenig herzlich. In zwei grossen Internierungslagern wurden die ehemaligen KämpferInnen zusammengesperrt und ohne jegliche Struktur allein gelassen. In den beiden bekannten Lagern St. Cyprien und Argelés sollen über 200.000 Menschen inhaftiert gewesen sein. Mühsam mussten sie sich Baracken bauen und Schlafmöglichkeiten einrichten. Später kam Hoffmann dann für zwei Jahre in das Lager Gurs.

"Die Küche wurde abwechselnd von einer österreichischen und einer kubanischen Mannschaft besorgt. Bereiteten die Österreicher Knödel, eine in Kuba unbekannte Speise, so verstopften unsere Freunde damit die Ritzen in ihren Baracken."

Während Gert Hoffamnn in Frankreich festsitzt wird seine Familie von den Nazis ermordet. Sein Vater stirbt in einem französischen Lager, sein Bruder im Konzentrationslager Gross-Rosen und seine Mutter kurz vor Ende des Krieges in Auschwitz. Als letzter Überlebender der Familie Hoffmann kommt er zur amerikanischen Armee und nimmt als Soldat an der Befreiung Deutschlands teil.

Heute lebt Hoffmann in der Nähe von Wien und engagiert sich immer noch politisch. Mit 91 Jahren reiste er per Flugzeug nach Spanien, um beim Geschichtskongress seine Erinnerungen an den Spanischen Bürgerkrieg zu erzählen. Sein Buch ist kurzweilig und durchstreift in kleinen Kapiteln die Jahre zwischen 1917 und 1998. In der Stärke liegt allerdings auch die Schwäche des Buches. Dennoch ist es lesenswert.

Auf 250 Seiten gibt es Geschichte im Schnelldurchlauf, unterlegt mit Bildern, die erstmals veröffentlicht wurden und einem kleinen Beitrag von Adolf Vodicka. Der tschechische Spanienkämpfer berichtet von seinen Begegnungen mit Ernest Hemingway und Dolores Ibarurri.

Danke, Gert Hoffmann!

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