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"Hoyerswerda - 15 Jahre später"
Pressemitteilung zur Demonstration

Am 23. September fand in Hoyerswerda eine antirassistische Demonstration unter dem Motto "Hoyerswerda 15 Jahre später - gegen rechte Strukturen und kollektive Verdrängung" mit knapp 400 TeilnehmerInnen statt. Organisiert wurde die Demonstration von antifaschistischen Gruppen aus Sachsen und Brandenburg.

Die Demonstration führte durch die Hoyerswerdaer Neustadt über den Lausitzer Platz, um den Wohnkomplex III über die Schweitzer Strasse. An diesem Brennpunkt der Pogrome von 1991, sowie in der Niederkirchner Strasse, wurde in Redebeiträgen der beteiligten Bündnisgruppen Kritik an der Verdrängung und dem Vergessen der rassistischen Pogrome von 1991 und dem Umgang mit (Alltags-) Rassismus geäussert. Thematisiert wurden ausserdem aktuelle rechte Strukturen und Tendenzen in Hoyerswerda. In einem Wohnheim der Schweitzer Strasse lebten einige der MigrantInnen, die von Neonazis und BürgerInnen im September 1991 tagelang terrorisiert wurden, bis sie schliesslich zwangsevakuiert werden mussten. Beim Stillen Gedenken am Lausitzer Platz, zu dem OB Horst Dieter Brähmig (PDS) aufgerufen hatte, war nach Aussagen von BesucherInnen der Veranstaltung nicht die Rede von rassistischen Pogromen, sondern von extremistischen Auseinandersetzungen. Auf Plakaten von Neonazis, mit denen für eine Demonstration am 30.09 in Hoyerswerda geworben und die Pogrome von 1991 glorifiziert werden, wurden Genehmigungsplaketten der Stadtverwaltung gesichtet. Von dem vom Kameradschaftszusammenschluss "Lausitzer Aktionsbündniss" und dem JN Stützpunkt Hoyerswerda angekündigten "kreativen Störaktionen" bemerkten DemonstrantInnen nichts. Mehrmals verwies die Polizei dennoch, auch auf Forderungen von DemonstrantInnen, Neonazis des Platzes, die sich am Rand der Veranstaltung versammelten.

Pressesprecher Marius Buchner schildert Eindrücke zur Demonstration: "Wir sind mit dem Demoverlauf sehr zufrieden. Trotz unnötig vieler Polizeikontrollen gegenüber TeilnehmerInnen, verlief alles friedlich, aber dennoch entschlossen. Trotzdem unsere Demonstration von vielen mit Misstrauen betrachtet wurde, schlossen sich auch einige BürgerInnen zeitweise dem Demozug an. Aus dem Wohnhaus in der Schweitzer Strasse applaudierten dann sogar einige Menschen von ihren Balkonen.

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