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Dresden-Ahaus-Castor: Alarmstufe Gelb!

Der Sommer ist vorbei und es wird Zeit, euch wieder den aktuellen Stand in Sachen Dresden-Ahaus-Castoren zu schicken. Die Situation hat nach der Sommerpause wieder angefangen sich dynamisch zu entwickeln und wir haben inzwischen deutliche Hinweise für polizeiliche Transport-Vorbereitungen. Am letzten Sonntag (19.9.) gab es einen schönen Sonntagsspaziergang in Ahaus mit ca. 250 Leuten. Klaus der Geiger sorgte für gute Stimmung. Bereits zuvor war eine Castor-Attrappe aus Waltrop (nördlich von Dortmund) durch das westliche Münsterland und viele Innenstädte mit einem Auto-Korso nach Ahaus gebracht worden. Die Polizei spielte regelgerecht mit, begleitete den Korso mit Blaulicht und sperrte alle Kreuzungen etc pp. - wie im richtigen Castor-Leben. So bekamen die Passanten einen guten Vorgeschmack auf die Polizeiplanungen für den Ernstfall.

Bei Heidelberg fand am Samstag (18.9.) ein Autobahn-Aktionstag statt, der auch gegen die für 2005 geplanten Castor-Transporte von Garching nach Ahaus Stimmung machen wollte. Damit werden auch diese Strassentransporte endlich ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.

Derzeit gibt es drei Szenarien für mögliche Transportzeitfenster, wobei sich die Situation weiterhin sehr rasch entwickelt. Wir können euch nur den JETZIGEN Sachstand darstellen - Änderungen (heisst Verzögerungen) liegen auch an unserem gemeinsamen Widerstand.

Szenario 1: Die Castoren werden schon in den nächsten zwei, drei Wochen transportiert werden, um vor den Herbstferien die Sache hinter sich zu haben. Wahrscheinlichkeit: unklar; einerseits sollen die nötigen LKW-Stossdämpfer erst Mitte/Ende Oktober fertig sein (im Widerspruch zu ersten Infos). Andererseits ist die Polizei in Ahaus Mitte September deutlich verstärkt worden und seit dieser Woche kurven auswärtige Polizeieinheiten offen durch Ahaus.

Eine Möglichkeit: Die Polizei transportiert einen einzigen Castor - quasi als Probe-Castor möglichst schnell, um unseren Widerstand zu unterlaufen. Dafür wären sie nicht von den zusätzlichen Stossdämpfern abhängig. Innenminister Behrens kündigte zudem offen an, weiter den Transport vorzubereiten. Wir gehen auf Nummer sicher und rufen ab sofort Castor-Alarmstufe Gelb aus.

Szenario 2: Die Castoren werden DIREKT NACH dem Gorleben-Castor im November über die Autobahn gejagt. Vorteile für die Polizei: Die Einheiten sind eh gerade unterwegs und die Aktivisten sind vom Wendland ausgelaugt. Wahrscheinlichkeit: Momentan hoch, weil wir für dieses Szenario mehrere unabhängige Quellen haben. Dazu passen ebenfalls die polizeilichen Aktivitäten in Ahaus. Bedenkt dies also bei euren Gorleben-Planungen.

Szenario 3: NRW drückt nach der Sachsen-Wahl weiter auf die Bremse und verstärkt seine juristische/politische Hinhalte-Taktik. Dann wäre für dieses Jahr Feierabend und das BfS müsste eine neue Genehmigung erteilen (die jetzige läuft bis zum 31.12.04). Wahrscheinlichkeit: Ungewiss, es gibt zwar Signale in diese Richtung, mehr aber nicht momentan. Ist für uns derzeit nicht interessant.

Das heisst: Wir haben noch alle Trümpfe in der Hand, um die Atomtransporte von Dresden nach Ahaus weiter zu verzögern, wenn wir entschiedenen Widerstand leisten. Es kann aber auch sehr rasch gehen, zumindest beim ersten Transport. Deshalb wären schnelle öffentlichkeitswirksame Aktionen zwischen Dresden und Ahaus sehr wichtig, um wieder eine Stimmung gegen die Transporte zu erzeugen. Wichtig wäre, wenn ihr euch auf den Transport-Autobahnen A4, A14, A2, A30, A7, A44, A1 und A31 schon mal umguckt. Besonders interessant sind Gefälle-/Steigungsstrecken und langfristige Baustellen, da diese für die Polizei zu Engpässen werden. Wir sind für alle Infos dankbar.

Überlegt euch auch, wo man an der Autobahn zelten kann, welche Raststätten es gibt, welche Autobahn-Brücken es gibt und wo (spontane) Demos Sinn machen. Unsere Flexibilität und Spontaneität sind unser Trumpf. Mögliche Aktionen sind Demos auf Brücken, Demo-Anmeldungen auf Autobahnen selbst (ist im Mai in NRW erfolgreich ausprobiert worden, um Öffentlichkeitsarbeit zu machen), spontane Camps an der Autobahn, Aktionen auf Raststätten, an Autobahnzufahrten etc pp. Je schneller und je mehr passiert, desto grösser ist unsere Chance diese Atomtransporte für dieses Jahr doch noch komplett zu verhindern.

Unterdessen gehen im Münsterland und Ruhrgebiet die Proteste weiter. Am jetzigen Samstag (25.9.) wird in Kamen eine Demo zur Transport-Autobahn A1 gehen (Treffpunkt 12 Uhr, Alter Markt). In Zusammenarbeit mit Antifa-Gruppen aus dem Ruhrgebiet zeichnet sich eine bunte Demo ab, die bei der Polizei schon für viel Kopfschmerzen gesorgt hat.

Am Sonntag (26.9.) findet um 17 Uhr in Ahaus vor dem Rathaus eine Kundgebung statt (direkt am Kommunalwahl-Sonntag), damit auch vor Ort ständig Aktion ist. Weitere Aktionen sind in Vorbereitung.

Tipp: Das einzige Stück Transportweg zwischen Dresden und Ahaus, das keine Autobahn ist (ausser Rossendorf und Ahaus selbst), liegt in Bad Oeynhausen. Wer da von der A 2 auf die A 30 abbiegt, fährt zwei Kilometer auf Bundesstrasse durch den Kurpark. Für das Teilstück kann KEIN generelles Demoverbot ausgesprochen werden, wie man es auf Autobahnen versucht. Das ist auf der Nordstrecke ein echter Engpass für die Polizei.

Weitere Infos wie immer unter Widerstand gegen Atomlagen, nixfaehrtmehr und bi-ahaus.

Atomkraftfeindliche Grüsse

Eure WigA


WigA

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