Am 01. März plant die rechtsextremistische Vereinigung "Junge Deutsche" in der Region Bautzen eine Veranstaltung unter dem Motto "Die Lausitz bleibt deutsch! - Protestkundgebung gegen die EU-Osterweiterung". Während dieser sollen die Rechtsextremisten Alexander von Webenau und Günther Deckert Vorträge halten.

Die "Junge Deutsche" ist ein Projekt aus dem Umfeld und mit direkter Beteiligung von Rechtsextremisten der "Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG), eine Gruppierung, die versucht, die rechtsextremistische Einstellung von insbesondere Jugendlichen durch Schulungsveranstaltungen u.ä. zu stärken und zu vertiefen.

Der Ausschwitzleugner Günther Deckert ist ehemaliger Bundesvorsitzender der NPD und u.a. wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhass verurteilt. Er gehört zu den führenden deutschen Revisionisten und gilt als notorischer Verharmloser der Verbrechen des Holocaust. Desgleichen schürt er in seinen Aktivitäten Fremdenfeindlichkeit. So war er Oberbürgermeisterkandidat in Nürnberg für die "Bürgerinitiative Ausländerstopp". Dementsprechend trägt sein geplanter Vortrag auch den Titel "6 Millionen Fremde kommen - Keine EU-Osterweiterung!".

In Gränitz bei Freiberg versucht Deckert seit letztem Jahr einen Gasthof zu einem rechtsextremistischen Treffpunkt umzubauen. Dabei wird er auch durch ostsächsische Neonazis der BDVG und der "Freien Aktivisten Hoyerswerda" (FAH) unterstützt.

Alexander von Webenau ist ehemaliger Funktionär der NPD-nahen Studentenvereinigung "Nationaler Hochschulbund". Sein Vortragsthema ist "Albert Leo Schlageter - Leben und Wirken eines deutschen Revolutionärs". Schlageter kämpfte in rechten Freikorps in den 20er Jahren gegen die Anerkennung des Versailler Vertrages in Oberschlesien und im Ruhrgebiet. Er wurde in nationalistischen Kreisen zur Symbolfigur für den Widerstand gegen Versailles. Auch war er schon frühzeitig NSDAP-Mitglied.

Es ist nicht das erste Mal, dass Rechtsextremistische Aktivitäten in der Region Bautzen zu verzeichnen sind. Erst Anfang Februar fand in Demitz-Thumitz eine Veranstaltung des NPD Kreisverbands Bautzen mit einem Mitglied des NPD Landesvorstands statt. Ebenfalls Anfang Februar kam es in Kamenz zu einem Treffen von Führungskadern der rechtsextremistischen "Jungen Landsmannschaft Ostpreussen" (JLO) und der BDVG.

Im Dezember letzten Jahres fanden diverse rechtsextremistische Veranstaltungen in der Region statt, darunter Demonstrationen und Liederabende.

Es ist nicht hinnehmbar, dass Rechtsextremisten sich ungestört treffen und dabei ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten können. Daher fordern wir alle auf, entschlossen und kreativ den braunen Mob gegenüberzutreten.