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Mangelwirtschaft wird wahr!

Liebe Leute da draussen,

für alle die es noch nicht mitbekommen haben: Ein neues Projekt entsteht in Dresden. An dieser Stelle wollen wir euch einen kurzen Ein- und Überblick in die aktuellen Prozesse unseres Projekts geben und euch Auffordern vorbei zu kommen, daran teil zu nehmen und mit zu gestalten.

So, spread the word ... history is a work in process!

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*1) Wir und die Stadt*

Wir, die Betreiber_innen des Hausprojekts "Mangelwirtschaft" in der Overbeckstrasse (Übigau) haben uns aus verschiedenen Kontexten zusammengetan, um gemeinsam in Dresden einen Ort für politisches und soziales Handeln zu schaffen. Ein Haus, in dem solidarisches Miteinander und der Dissens über bestehende gesellschaftliche und politische Machtverhältnisse sowie der Wunsch nach selbstbestimmtem Leben das Klima bestimmen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag und unser Umfeld emanzipatorisch transformieren und gestalten.

Ähnlich wie in anderen Grosstädten wird in Dresden seit einiger Zeit eine Lebensraum- und Kulturpolitik betrieben, welche in tiefgreifenden strukturellen Veränderungen resultiert und die wir scharf kritisieren. Viele befreundete selbstverwaltete und unkommerzielle Projekte wurden auf verschiedensten Wegen gezwungen ihre Arbeit ein zustellen oder stehen weiterhin unmittelbar vor der Existenzbedrohung. Das Phänomen der schrittweisen Stadtteilaufwertung ist unter anderem charakterisiert durch teure Sanierungen von ehemals günstigem Wohnraum und dem stadtpolitischem Fokus auf Kommerzialisierung und Privatisierung öffentlicher Güter.

Gruppen haben es immer schwieriger Räumlichkeiten zu finden, die Projektlandschaft wird immer karger. Gesellschaftskritisches Handeln und Leben wird marginalisiert und nicht selten kriminalisiert.

Wir meinen, dass Städte Räume brauchen, in denen Menschen die Möglichkeit haben, Ideen zu selbst verwaltetem Leben und Alternativen zu Vereinzelung und kapitalistischer Verwertungs- und Konkurrenzlogik zu entwickeln. Räume, in denen gesellschaftskritische Projekte entstehen und Formen gleichberechtigten Zusammenarbeitens erprobt werden können.

Wir verstehen uns als soziales, kulturelles und politisches Hausprojekt und wollen durch die Etablierung von Räumlichkeiten Infrastruktur schaffen, die langfristig sicher ist und somit den städtischen und gesellschaftlichen Verdrängungsmechanismen aktiv entgegenwirkt.

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*2) Die Bauactions*

Seit Frühling diesen Jahres sind wir nun dabei das Gelände und die Räumlichkeiten umzugestalten. Das war bisher und wird auch weiterhin ein sehr intensiver Prozess sein. Eine grosse Baustelle zu planen, zu koordinieren und durch zu führen, dabei gesellschaftspolitischen Ansprüchen und individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden gestaltet sich als tägliche Herausforderung.

Wir wollen diesen Ort bereits jetzt als einen öffentlichen etablieren und nicht damit warten bis die allerletzten Handgriffe getan sind und alle Räumlichkeiten glänzend fertig sind. Dies wird sich eh voraussichtlich noch über die nächsten Jahre hin ziehen. Wir laden alle die daran interessiert sind uns und diesen Ort kennen zu lernen und beim Aufbau zu unterstützen jeden Donnerstag zu einem kollektiven Bauactiontag ein.

Hier habt ihr die Möglichkeit uns tatkräftig beim Aufbau zu unterstützen, gemeinsam zu werkeln, euch im Handwerk auszuprobieren und gemeinsam Neues zu lernen und auszuprobieren. Wir freuen uns über jede (dringende) Unterstützung, uns ist hierbei allerdings ein gemeinsamer solidarischer Umgang wichtiger als Effizienz. Die Bauactions sollen auch eine Gelegenheit sein zum Vorbeischauen, Verweilen, Kennenlernen. Deswegen könnt ihr auch einfach nur so zur Küfa oder zum abendlichen Lagerfeuer vorbeikommen.

Und aufgepasst!

Dieses Wochenende Do.16. -So. 19. gibt es eine Bauction+.

Wir wollen gemeinsam mit allen die Lust dazu haben das ganze Wochenende durchbauen. Der Winter naht, die ausserhäuslichen verpflichtungen werden wieder grösser und wir haben uns entschieden verstärkt an konzentrierten Terminen zu werkeln. Dies ist einer davon, also schaut vorbei! Für essen, getränke, musik und gute laune ist gesorgt. Wir freuen uns riesig.

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*3) Vernetzung und Projektfläche*

Als Gruppe selber und in der Funktion einer Infrastruktur, wollen wir uns gegenseitig unterstützen, Ressourcen austauschen und voneinander lernen. Die Solidarität miteinander und weiteren Gruppen, Personen soll uns die Möglichkeit geben, unsere Ideen und unser Handeln auszubauen und zu stärken.

Daher stellt ein wesentlicher Bestandteil des Hausprojekts die ca. 100m² Projektfläche dar. Diese soll zukünftig für Einzelpersonen und Initiativen zur Verfügung stehen um sich zu organisieren und Raum zu bieten ihre Ideen um zu setzen. Die Konzeption und Nutzung der Projektfläche soll losgekoppelt von der Hausbewohner_innen Gruppe stattfinden. Auch hier laden wir alle interessierten dazu ein vorbei zu kommen, sich mit uns zu vernetzen und gemeinsam zu überlegen wie die Fläche ab nächstem Jahr genutzt werden kann.

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*4) Das Syndikat und die Finanzierung*

Wir sind Teil des Mietshäusersyndikats (http://www.syndikat.org) welches ein Modell solidarischer Ökonomie ist mit dem Ziel Wohnraum in Selbstverwaltung zu schaffen und zu sichern.

Die Grundlage unserer Finanzierung bilden Direktdarlehen, die Nutzer_innen und Unterstützer_innen dem Projekt gewähren. Die Darlehen werden individuell vereinbart und in ihrer Höhe, Verzinsung, Laufzeit und Kündigungsfrist an die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Geber_innen angepasst. Je höher der Anteil von Direktdarlehen ist, desto grösser ist unser finanzieller Spielraum bei der Gestaltung des Hausprojektes.

Ihr könnt euch z.B. mal überlegen, wieviel Geld ihr vielleicht eh gerade zur Bank schaffen wolltet um es anzulegen. Das könnt ihr nämlich genau so gut bei unserer Haus-GmbH (WLD GmbH) tun, mit individuellen Zinssätzen und Laufzeiten.

Auf unserer Homepage findet ihr Infos zu unserem Konzept sowie Unterlagen für ein Direktdarlehen, womit ihr uns unterstützen könnt.

>>> http://hausprojekt.blogsport.de <<<<<

Wir freuen uns auf euch und die Zukunft die das Projekt mit sich bringt.

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