Unangemeldeter Neonazi-Fackelaufmarsch mit etwa 150 TeilnehmerInnen - Hoyerswerda/Nardt
Am Abend des 23. November marschierten gegen 23 Uhr etwa 150 Neonazis unangemeldet durch Nardt.
Ausgestattet mit Fackeln und Trommeln war ihr Ziel vermutlich das
dortige Weltkriegstoten-Denkmal. Die aus ganz Sachsen und Brandenburg angereisten
Neonazis versammelten sich anschliessend zu einer Spontandemonstration durch die
Hoyerswerdaer Neustadt und skandierten Parolen wie "Hier regiert der Nationale
Sozialismus" und "Hoyerswerda erwache".
"Die Mobilisierung der Neonazis nach Hoyerswerda lief überregional, die Fahrzeuge
der angereisten Neonazis trugen Kennzeichen unter anderem aus Dresden, Pirna,
Zittau, Chemnitz, Cottbus, Bautzen, dem Niederschlesischen Oberlausitzkreis, dem
Landkreis Dahme-Spreewald und Hoyerswerda", berichtet Marius Buchner von der
AntifaAG Hoyerswerda, der die anreisenden AufmarschteilnehmerInnen beobachtet hat.
Die Polizei reagierte erst verspätet und konnte die beiden Aufmärsche nicht
verhindern. Nach den Aktionen fuhr der Autokonvoi der Neonazis Richtung Spremberg.
Ein ähnlicher "Heldengedenkmarsch" fand laut der rechten Internetplattform
"Jugendoffensive" einige Tage zuvor in Zittau statt.
Nach der Abreise der auswärtigen TeilnehmerInnen der Aufmärsche patrouillierten
lokale Neonazis mit mehreren PKWs in langsamem Fahrttempo durch Hoyerswerda.
Marius Buchner von AntifaAG Hoyerswerda: "Rechte Gewalt und politisch aktive
Neonazis gehören in Hoyerswerda leider zum Alltag. Erst Ende Oktober wurde ein
Infostand von 'Verdi' und 'Linkspartei' überfallen. Spätestens mit den zwei
Aufmärschen am Samstag zeigt sich unübersehbar, dass Hoyerswerda ein Schwerpunkt
rechter Aktivitäten ist und bleibt."
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