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Brandanschlag auf Wohnprojekt in Dresden-Löbtau
Bisher Unbekannte haben in der Nacht zum 19. August versucht, ein Wohnprojekt in Löbtau in Brand zu stecken. Das Haus ist vermutlich nicht ohne Grund ausgewählt worden. Das alternative Hausprojekt "Praxis" war in der Vergangenheit mehrfach Ziel rechter Angriffe. Erst Anfang der Woche, in der Nacht zum 17. August, wurde ein Fenster mit einer Mülltonne eingeworfen. Am 20. April waren in der Umgebung Hakenkreuze und "Smash Antifa" Sprühereien aufgetaucht. Auch im Kontext des 13. Februars kam es zu Angriffsversuchen auf das Haus. Der Brandanschlag am 19. August ist jedoch der Höhepunkt und stellt eine neue Qualität rechter Aktivitäten dar. Der oder die Täter legten den Brand gegen 3 Uhr morgens am Fenster eines Zimmers im Erdgeschoss. Glücklicherweise schlief in dieser Nacht niemand in dem Raum. Aufgrund der rasanten Feuer- und Rauchentwicklung wäre ein Entkommen nur schwer möglich gewesen. Durch die schnelle Reaktion einger Bewohner_innen des Hausprojektes konnte das Ausbreiten der Flammen auf weitere Räume, in denen zum Teil noch Menschen schliefen, verhindert werden. Sie versuchten die Flammen zu löschen. Dies gelang jedoch erst der angerückten Feuerwehr nachdem sie das gesamte Gebäude für 30 Minuten evakuiert hatte. Verletzt wurde zum Glück niemand. Der Raum und das Inventar wurden jedoch nahezu komplett zerstört. Mit diesem Brandanschlag nahmen die Täter ganz bewusst den Tod der dort wohnenden Menschen in Kauf. Damit zeigt sich einmal mehr die gefährliche Dimension neonazistischer Gewalt. Mittlerweile hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. |
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