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Die Kandidaten des Nationalen Bündnis Dresden
Teil II - Alexander Kleber

Unter den Kandidaten, die für das Nationale Bündnis Dresden (NBDD) am 13. Juni in den Dresdner Stadtrat ziehen sollen, befinden sich eine ganze Reihe bekannter Neonazis. Auch wenn immer wieder gemeint wird, das Neue am NBDD sei die demonstrierte Bündnisfähigkeit der Rechten, stellen sich deren Protagonisten zu einem Grossteil als altbekannte Neonazis heraus. Daher geht das art nun in loser Folge auf einige Kandidaten des NBDD näher ein.

Im Wahlkreis VIII tritt Alexander Kleber als Spitzenkandidat an. Als stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Landsmannschaft Ostpreussen (JLO) gibt er sich als harmloser Vertriebenenfunktionär. Dass dem nicht so ist, stellte sogar die Landsmannschaft Ostpreussen fest. Dieser war die JLO zu rechtslastig geworden und sie trennte sich im Januar 2000 von ihrer Jugendorganisation. Die Verantwortung für diese Radikalisierung innerhalb der JLO lag nicht zuletzt bei dem damaligen Landesvorsitzenden Alexander Kleber. Am 1. Februar 1998 organisierte er eine Veranstaltung zum "Schwarzbuch des Kommunismus", zu welcher mit einem antisemitischen Flugblatt eingeladen wurde. Der damalige Bundesvorsitzende der JLO schrieb daraufhin in einem Brief vom 02.02.1999 an Alexander Kleber, der zu dieser Zeit im Verbindungshaus der Burschenschaft Cheruscia wohnhaft war: "Da dieser Zettel in Plakatform an verschiedenen Stellen aufgehängt und verteilt wurde, musste in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, als ob es sich bei der Jungen Landsmannschaft Ostpreussen e.V. um eine rechtsextreme, antisemitische Organisation handelt."

In den letzten Jahren meldete Kleber mehrmals den Naziaufmarsch zum 13. Februar an. Auch in diesem Jahr zeichnete er für den in Dresden bisher grössten Aufmarsch am 14.Februar verantwortlich. Co- Anmelderin war Elli Dobberstein, die auch als Nummer zwei im Wahlkreis VIII kandidiert. Welche politische Meinung Kleber vertritt, wurde auch am gestrigen 8.Mai wieder einmal deutlich. Er organisierte den Aufmarsch der JLO anlässlich des Tages der Befreiung unter dem Motto "Wir kapitulieren nie". Damit stellte Alexander Kleber erneut einen eindeutigen Bezug zum Nationalsozialismus her.

Dass Kleber nicht nur ein harmloser Vertriebenenfunktionär ist, sahen auch schon Gerichte so. Die alternative Stadtzeitung aus Freiberg/Sachsen "FreibÄrger" hatte im Mai 2000 in einem Bericht über einen Aufmarsch der "Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands e.V." (IWG) Kleber als "Neo- Nazi" bezeichnet und ein Foto von ihm veröffentlicht, das ihn inmitten von kahl geschorenen Nazi-Skins in Anzug und Fliege zeigte. Kleber erstattete Strafanzeige. Das Verfahren wurde jedoch durch die Chemnitzer Staatsanwaltschaft eingestellt. Nach dieser Schlappe versuchte Kleber auf zivilrechtlichem Wege Schadensersatz einzuklagen und eine Unterlassungsverfügung gegen den "FreibÄrger" zu erwirken. Mit dem Urteilsspruch vom 26. März 2001 ist Klebers Klage abgewiesen worden. In diesem Verfahren vor dem Amtsgericht Freiberg liess er sich durch den Berliner Rechtsanwalt Carsten Schrank vertreten, der auch schon Angeklagte im Gubener Hetzjagdprozess und im SSS- Verfahren verteidigte. Kleber selbst stand der SSS hilfreich zur Seite, bot er sich doch als Kontaktperson zur juristischen Beratung nach der Razzia bei Mitgliedern der SSS im Jahr 2000 an.

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