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Stadt setzt Neonaziaufmarsch mit roher Gewalt durch

Heute am 13.Februar, dem 62. Jahrestag der Bombardierung Dresdens, nahmen am Abend rund 1500 Antifaschist_innen aus dem ganzen Bundesgebiet an der Demonstration "DECONSTRUCT - gegen jeden Geschichtsrevisionismus, deutsche Täter_innen sind keine Opfer, Naziaufmarsch blockieren!" teil.

Währenddessen sammelten sich rund 1400 Nazis am Zwingerteich um, als Höhepunkt der sogenannten "Aktionswoche gegen das Vergessen", durch die Dresdner Innestadt zu marschieren.

Obwohl mehrere tausend Menschen die geplanten Naziroute friedlich blockierten, setzte die Polizei den Aufmarsch mit roher Gewalt durch. Zum wiederholten Male fällt die Stadt damit auf, bereitwillig die Durchführung von Neonaziaufmärsche mit allen Mitteln zu erzwingen. Dieses gesellschaftliche Klima wären in anderen Grosstädten nicht denkbar.

Trotz starken Regens und des Termins unter der Woche, erschienen mit 1500 Demonstrant_innen zur antifaschistischen Bündnisdemonstration deutlich mehr Teilnehmer_innen als im Jahr 2006. Diese zogen von 16 Uhr bis 18.30 Uhr lautstark durch die Innenstadt und setzten damit ein deutliches Zeichen gegen die offizielle Gedenkpolitik im Umgang mit der Bombardierung Dresdens.

Im Verlaufe des Abends gelang es engagierten Antifaschist_innen ausserdem mehrmals die Aufmarschstrecke der Nazis zu blockieren. Durch insgesamt mindestens fünf friedliche Strassenblockaden wurde die Nazidemonstration um mehrere Stunden verzögert und stark verkürzt. Statt über Sachsenplatz und Strassburger Platz zu laufen, mussten sie direkt vom Rathenauplatz über die St. Petersburger Strasse umgeleitet werden.

Dass die Nazidemonstration überhaupt stattfinden konnte, ist einzig dem völlig überzogenen Vorgehen der Polizei geschuldet. Die Polizei setzte Fäuste, Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die friedlichen Domnstrant_innen ein. Dutzende - zum Teil schwer - Verletzte auf Seiten der Antifaschist_innen sind die traurige Bilanz des Tages. Allerdings war die Polizei nicht Willens, Gruppen von Nazi-Schläger_innen, welche Jagd auf Andersdenkende machten, innerhalb ihrer Demonstration zu halten. Dies wäre die eigentliche Aufgabe des im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelten Polizeiaufgebots gewesen.

Teresa Stern vom Vorbereitungskreis "13. Februar" sagte dazu: "Unterm Strich ist der Tag als Erfolg zu werten. So viele entschlossene Antifaschist_innen, die die Naziroute um mehr als die Hälfte verkürzten, zeigen, dass, die langjährige kritische Auseinandersetzung mit den Mythen in der Dresdner Bevölkerung, Früchte trägt. Nicht etwa das "Bündnis für Demokratie" oder andere bürgerliche Gruppierungen, welche meinen, das "richtige Gedenken gegen den Missbrauch der Nazis schützen" zu müssen,trugen die Sitzblockaden. Vor allem waren es genau die antifaschistischen Jugendlichen, welche die Stadt im Vorraus zu diffamieren und kriminalisieren versuchte. Damit schuf sie eine Legitimation für die unverhältnismässige Gewaltanwendung der Polzei, die sich in gezieltem Schlagstockeinsatz auf die Köpfe der Demonstrant_innen ausdrückte."


Vorbereitungskreis "13. Februar"

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