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Rechtsextremer Überfall auf friedliches Konzert in Wurzen
Pressemitteilung des Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.

Wurzen, 24. August 2003: Am gestrigen Samstag, dem 23. August 2003 wurde das Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. (NDK) - Träger der renommierten Theodor-Heuss-Medaille für "Vorbildchens Demokratisches Verhalten" - und Gäste des Konzertes "Die Leude woll'n, dass was passiert" von ca. 20 - 30 Rechtsextremisten überfallen. Dabei entstand Sachschaden, verletzt wurden glücklicher weise niemand.

Im Vorfeld des Konzertes, dass sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit richtet und zum dritten Mal in Wurzen stattfand, gab es erheblich Wirbel mit der Stadtverwaltung Wurzen. Ursprünglich wollte das NDK gemeinsam mit seinen Partnern, wie der Jungen Gemeinde der Evangelischen Kirche, das Konzert auf dem Domplatz bis 24 Uhr durchführen. Die Stadtverwaltung Wurzen erteilte dafür keine Genehmigung. Das anschliessende Gerichtverfahren verlor das NDK. Im Prozess wurden eine Reihe von Falschaussagen der Stadt getroffen und das NDK als unzuverlässiger Veranstalter degradiert. Deutlich wurde die Position der Stadtverwaltung: Das NDK sei das Problem.

So musste das Konzert auf dem Vereinsgelände des NDK - Domplatz Nr. 5 - stattfinden und 22 Uhr enden. Dieses Objekt wird derzeit zu einem Kultur- und BürgerInnenzentrum umgebaut. Im Anschluss an die Veranstaltung waren zahlreiche Gäste geblieben, um im Freisitz vor dem Haus den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen. Rund 300 BesucherInnen waren zum Konzert gekommen.

Gegen 1.10 Uhr fuhren 5 - 6 voll besetzte Fahrzeuge im Konvoi auf den Domplatz. Aus den Fahrzeugen waren Sprüche wie "Hier marschiert der nationale Widerstand" zu hören. In Sekundenschnelle konnten die verbliebenen ca. 15 Gäste in das Haus flüchten und die Tür zuhalten. Die Rechtsextremen versuchten in das Haus einzudringen, zerschlugen ein Fenster und traten gegen die Tür. Als dies nicht gelang, rückten sie blitzschnell wieder ab. Glücklicherweise blieben alle Gäste unverletzt und es entstand lediglich Sachschaden. Die Polizei wurde informiert und nahm vor Ort die Strafanzeige auf.

Gegen 3.15 Uhr fuhr nochmals ein PKW vor. Die Insassen zertrümmerten den Schaukasten und zündeten ein NDK-Veranstaltungsbanner an. Das Verhalten der Stadt zum Thema Rechtsextremismus hat unter Oberbürgermeister Dr. Jürgen Schmidt nicht geändert. Während die Stadt diejenigen behindert und diffamiert, die sich für Demokratie, Toleranz und Gewaltfreiheit einsetzen, freuen sich die Rechtsextremen über solche Vorgehensweise.

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