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Hausbesetzung in der Äusseren Neustadt: Freiräume und Repression
[ Was ist passiert? ] Am Freitagabend, dem 9.3.2007 kam es zu einer symbolischen Hausbesetzung auf der Königsbrücker Strasse. Etwas mehr als 100 BesetzerInnen drückten ihre Solidarität mit dem geräumten selbstverwalteten Jugendzentrum "Ungdomshuset" in Kopenhagen aus, und unterstützten die Forderung nach mehr alternativen Freiräumen. Obwohl von dem besetzten Haus keine Gefahr ausging, und obwohl die BesetzerInnen in ihrer Erklärung betonten, dass sie das Haus freiwillig am Sonntag verlassen würden, sperrte die Polizei das Gebiet weiträumig ab und begann mit der gewaltsamen Räumung. Die Polizei machte dabei nicht einmal den Versuch auf die verschiedenen Vermittlungsversuche einzugehen. Die Polizei setzte bei der Räumung unverhältnismässige Gewalt ein: Betroffene berichten von Tränengas, das auch im Haus eingesetzt wurde, Verletzungen durch Pfefferspray und Schlagstöcke... Zu einzelnen Flaschenwürfen aus der Menge, die sich vor dem Haus gesammelt hatte, kam es nach Augenzeugenangaben erst danach - unter dem direkten Eindruck der Polizeigewalt. +++ Wir verurteilen die gewaltsame Räumung der friedlichen Besetzung. +++ Es bleiben Fragen: Die Initiative für ein soziales Zentrum e.V. wird sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Aufklärung der Ereignisse beteiligen. +++ Wir unterstützen die Forderung der BesetzerInnen nach einem Sozialen Zentrum. +++ Die Initiative für ein soziales Zentrum e.V. ist seit etwas mehr als zwei Jahren in Dresden aktiv. In einem zuvor jahrelang leer stehenden, dann still besetzten Haus am Martin-Luther-Platz 6 entstand im Spätsommer 2004 für einige Monate ein Beispiel dafür, wie solch ein Soziales Zentrum aussehen könnte. Der Umsonstladen fand hier Platz, Veranstaltungsräume wurden geschaffen, im Hinterhaus wohnten Menschen. Die Angebote des Hauses wurden trotz der widrigen Umstände gut angenommen. Am 1.12.2004 räumte die Polizei das Haus, weil der Eigentümer angeblich "kurzfristig sanieren wolle"... Das Haus steht bis heute leer und verfällt. Seitdem bemüht sich die Initiative für ein soziales Zentrum e.V. auf verschiedenen Wegen um ein neues Haus. Weder Verhandlungen mit dem städtischen Liegenschaftsamt, noch mit Privateigentümern haben bis jetzt zu dauerhaften Ergebnissen geführt. Der Umsonstladen als ein Teil der Initiative muss jährlich von einem Provisorium ins nächste umziehen. Deshalb verstehen wir, wenn manche in dieser Situation zu Besetzungen keine Alternative sehen. Die Initiative für ein Soziales Zentrum e.V. bietet den BesetzerInnen Unterstützung an. Der Verein möchte eine Zusammenarbeit aller Interessierter anregen, um endlich eine langfristige, legale Perspektive für selbstbestimmte soziale Räume zu schaffen. |
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