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Geschlecht: Wider die Natürlichkeit
Buch und Vorstellung von und mit Heinz-Jürgen Voss am Montag, den 21.03.2011 im AZ-Conni, Rudolf-Leonhardt-Strasse 39 um 20 Uhr.

Das Buch "Geschlecht" ist soeben in der feinen Reihe theorie.org des Schmetterling Verlags erschienen. Wir möchten Euch herzlich zur Lektüre, Buchvorstellung und Diskussion einladen!

In dem Buch wird klar und deutlich herausgestellt, dass Menschen und all ihre Wahrnehmung stets schon gesellschaftlich sind. Anknüpfend an Karl Marx und Simone de Beauvoir wird diskutiert, warum uns diese Gesellschaftlichkeit so rasch entgleitet und wir bestrebt sind, Beobachtungen und Merkmale als "natürlich" - vorgegeben und unabänderlich - zu erklären und sie damit unser Einflussnahme zu entziehen.

Für ein besseres Verständnis der Gesellschaftlichkeit der Menschen ist es wichtig, Kapitalismuskritik und Geschlechtskritik zusammenzudenken. Da bislang selten geschehen, werden historische und aktuelle "biologische Theorien" anschaulich und verständlich in ihrer Vielschichtigkeit diskutiert.

Jahrhunderte lang wandten sich engagierte Frauen -- und einige Männer -- gegen die Annahme, dass Unwissenheit von Frauen und ihr Ausschluss aus Machtpositionen auf «natürliche» -- vorgegebene und unabänderliche -- geschlechtliche Unterschiede zurückzuführen sei. Sie kennzeichneten geschlechtliche Unterschiede als Produkt gesellschaftlicher Ungleichbehandlungen. Noch Simone de Beauvoir betonte: «Kein biologisches [...] Schicksal bestimmt die Gestalt, die das weibliche Menschenwesen im Schoss der Gesellschaft annimmt.»

Hinter diese Forderungen wichen Feminismen der letzten Jahrzehnte zurück. Mit der Aufspaltung in biologisches Geschlecht (engl. «sex») und gesellschaftliches Geschlecht (engl. «gender») setzten sie biologische Geschlechterdifferenzen als gegeben voraus. Aus der unterschiedlichen Biologie von «Frau» und «Mann» dürften aber keine gesellschaftlichen Ungleichbehandlungen abgeleitet werden. Das Ziel der Gleichstellung wurde so nicht erreicht.

Heinz-Jürgen Voss bereitet aktuelle Ergebnisse der Biologie anschaulich auf und zeigt wie selbst sie in Richtung vieler Geschlechter weisen. Indem er an Gedanken der Entwicklung anknüpft, rückt er den Menschen selbst in den Mittelpunkt, wo bisher die Kategorie und Institution «Geschlecht» fetischisiert wurden. Von hier aus ergeben sich gesellschaftskritische Forderungen im Anschluss an Karl Marx.

Der Buchladen König-Kurt freut sich Heinz für eine Buchvorstellung gewonnen zu haben und erwartet eine rege Diskussion zu Fragen wie: Ist Queer kapitalismuskritisch? Wie geht gegengeschlechtliche Praxis? Und was immer.

infos: www.heinzjuergenvoss.de

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