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Abschiebung stoppen - Bleiberecht für alle
Aufruf von Asylum Seekers Movement

Kommt zur Demo am 23. April 2016 um 14:00 Uhr am Augustusplatz in Leipzig!

Wenn ihr schon seit Sommer 2014 oder länger in Deutschland seid, werdet ihr euch wahrscheinlich an Non-Citizens aus Tschetschenien erinnern, die ihr in Lagern, auf der Strasse, beim Sozialamt oder der Ausländerbehörde, etc. gesehen habt. Sie waren hier wegen politischer und finanzieller Probleme, die durch ausländische Intervention in ihrem Land verursacht wurden.

Aber jetzt, fast 2 Jahre nach diesem Sommer, sind kaum noch Tschetschen*innen hier, denn fast alle wurden nach Tschetschenien oder in Drittstaaten abgeschoben.

Das Gleiche passierte vorher schon Non-Citizens aus anderen Nationen, die hier Asyl suchten; sie wurden inoffiziell in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt, sie hatten noch weniger Aussicht auf Anerkennung ihres Asylantrags auf Basis ihres individuellen Falls, und letztendlich wurde ihre Abschiebung per Gesetz erlaubt.

Gleichzeitig mit der sogenannten "Flüchtlingskrise" und der Ankunft tausender neuer Non-Citizens in Deutschland, besonders aus Kriegsgebieten wie dem Irak und Syrien verabschiedete die deutsche Regierung 2015 mehrere Gesetze, die zum Ziel hatten: - Deutschland weniger attraktiv für neue Geflüchtete zu machen, - sogenannte "Wirtschaftsflüchtlinge" offiziell abzuschieben.

Die Folgen solcher Gesetze:

  • Non-Citizens müssen bis zu 6 Monate in Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben,
  • eigene Abschiebelager wurden errichtet für Non-Citizens, die auf Grund ihrer Nationalität oder der Drittstaatenregelung abgeschoben werden sollen,
  • Kosovo, Mazedonien und Serbien wurden zu sicheren Herkunftsländern erklärt,
  • es wurde mit massenhaften Abschiebungen auf Grund der Nationalität begonnen,
  • der Einsatz von Charterflügen macht es schwer bis unmöglich die Abschiebung zu blockieren.

Im Gegensatz zur sogenannten "Willkommenskultur" werden solche Massenabschiebungen unbemerkt durchgeführt, ohne grosse Berichterstattung in den Medien. Kurz gesagt: Deutschland will die Kapazitäten für Geflüchtete begrenzen, und wegen der grossen Zahl neuer Asylsuchender müssen die "alten" Geflüchteten abgeschoben werden.

Nun gibt es Pläne, Tunesien, Algerien und Marokko zu sicheren Herkunftsländern zu erklären, obwohl Non-Citizens aus diesen Ländern zur Zeit ohnehin kaum Chancen auf Asyl haben. Ausserdem strebt Deutschland in Zusammenarbeit mit Ashraf Ghani, dem afghanischen Präsidenten, die Errichtung von "Schutzzonen" an und versucht zunehmend, abgewiesene afghanische Geflüchtete nach Afghanistan abzuschieben.

Deshalb wollen wir, "Asylum Seekers' Movement", eine Gruppe von Non-Citizens, auf dieses Thema aufmerksam machen und gegen die negativen Auswirkungen dieser Praxis auf das Leben der Menschen protestieren - mit einer Anti-Abschiebungs-Demo im Zentrum von Leipzig am 23. April.

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