Am 30. April 2016 veranstaltet das Netzwerk "Dresden für Alle" die Konferenz der sächsischen Willkommensinitiativen "TACHELES" in Dresden. Eingeladen werden Willkommensinitiativen, Ausländerbeauftragte und Organisationen, die mit/für geflüchtete Menschen arbeiten. Das Netzwerk rechnet mit 500 Teilnehmenden von ca. 300 verschiedenen Organisationen aus ganz Sachsen. Anmeldungen können unter anmeldungen@tacheles-in-sachsen.de vorgenommen werden. Auf der Internetseite www.tacheles-in-sachsen.de werden in den kommenden Tagen weitere Informationen eingestellt.

"Bei der Konferenz geht es uns um den Erfahrungsaustausch, um Wissenstransfer, um Vernetzung. Vor allem aber bekommen die vielen Menschen, die sich jeden Tag engagieren, die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen, Anregungen zu bekommen, ja - auch ihren Ärger auszudrücken. Wir geben der Tatkraft eine Stimme, wir drücken unsere Achtung aus vor der unendlich wichtigen Arbeit. Wir zeigen Sachsen, wie es auch ist - wie es werden kann" so der Sprecher des Netzwerkes.

Neben verschiedenen Workshops, die von externen Experten begleitet werden, gibt es von 11 bis 12 Uhr eine politische Fragestunde unter dem Titel: "Politik hört zu! - Ihre Fragen und Anregungen an die Sächsische Landesregierung". Eingeladen wurden alle Staatsminister*innen sowie der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Dabei geht es darum, dass die vielen engagierten Menschen die Möglichkeit haben, ihre Anregungen, Vorschläge oder Verbesserungswünsche direkt anzubringen. Die Verantwortungsträger haben die Möglichkeit, direkte Informationen aus ganz Sachsen zum Thema Integration und Arbeit mit geflüchteten Menschen aus erster Hand zu beziehen. "Die vor uns liegenden Herausforderungen können Politik und Zivilgesellschaft nur gemeinsam lösen" so Eric Hattke, der Sprecher des Netzwerkes "Dresden für Alle". Aktuell hat die Sächsische Staatsministerin für Integration und Gleichstellung, Petra Köpping, ihre Teilnahme fest zugesagt.

Hintergrund / Vorgeschichte:

Am 26. Februar 2016 hatte der sächsische Ministerpräsident zu einer "Dankesfeier" geladen, die seine Wertschätzung für die vielen Helfer*innen ausdrücken sollte. Viele, die sich in ihrem Engagement alleingelassen fühlen, sagten ihre Teilnahme ab, auch nachdem es wohl irrtümlichen zur Einladung eines Pegida - Organisators gekommen war. Das Netzwerk "Dresden für Alle" hatte sich entschieden, einen Offenen Brief zu schreiben, um möglichst vielen eine Stimme zu geben und auch Forderungen an den Ministerpräsidenten zu formulieren. Diesen Brief haben in nur drei Tagen über 600 Einzelpersonen und über 70 Initiativen unterzeichnet. Bei der Übergabe des Briefes an Herrn Tillich versprach er, sich künftig dem Austausch mit den Initiativen zu widmen und auch zu einem Gespräch einzuladen.

Unterstützt wird die Veranstaltung TACHELES, unter anderem, durch:

Netzwerk Demokratie und Courage e.V., Sächsische Jugendstiftung, Sächsisches Staatsministerium für Gleichstellung und Integration, Projektschmiede gemeinnützige GmbH

Ebenfalls am 30. April findet in Leipzig eine Konferenz unter dem Titel "Druck! Machen." statt. In Leipzig sollen konkrete Forderungen für ein anderes Sachsen erarbeiten werden. "Wir begrüssen die Aktion aus Leipzig sehr - eine ungemein wichtige Initiative. Wir sehen uns in enger Verbindung zu deren Anliegen", so Hattke.