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alternativer veranstaltungskalender / blatt für unterbliebene nachrichten | |||||
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Arbeitshaus - einatmen. ausatmen.
Wer sich gedanklich und politisch nicht nur zwischen müden Arbeitsmarkttheorien und langweilenden Beschwörungen der Vollbeschäftigung bewegen möchte, dem sei der Besuch des Arbeitshauses und der Ausstellung mit dem assoziationsreichen Titel einatmen. ausatmen. im Kunsthaus Dresden empfohlen. Das Gesamtprojekt "Arbeitshaus - einatmen. ausatmen." kann für sich reklamieren, das erste künstlerische und politische Projekt zum Thema Arbeit in Dresden zu sein, welches eine Ausstellung mit KünstlerInnen aus Europa und Nordamerika und Symposien, Foren, Filmabenden, Aktionen verschiedener Stiftungen, Initiativen und Kultureinrichtungen aus Dresden vereint. Hier nur einiges aus dem Rahmenprogramm zur Ausstellung www.kunsthausdresden.de: Die Vortragsperformance "Einen Schritt vor und zwei zurück" bietet Erzählungen und Bilder, die die jetzigen Produktionsbedingungen der Gegenwart wie Ökonomien einer vorindustriellen Zeit aufzeigen. Die Evangelische Akademie Meissen lädt ein zur Tagung "Arbeit im Schatten - Arbeit ohne Rechte" inkl. einer Führung durch die Ausstellung einatmen. ausatmen. Im Kino Casablanca laufen eine Woche lang Filme, die sich mit der Arbeit und Ausbrüchen aus der Arbeit beschäftigen (Eröffnung "Alle für Arbeit!", Gespräch mit der Regisseurin). Eine Dresdner Initiative berichtet, was es mit dem originären Dresdner Arbeitshaus auf der Königsbrücker Str. auf sich hatte und was heute daraus werden soll (centro sociale). Wer Lust auf einen Workshop "Unsichtbares Theater" und eine Aktion zur prekären Arbeit in Dresden hat - baldige Anmeldung erforderlich! Auch die Sonntagsmatinee mit Fritz Reheis zur "Kreativität der Langsamkeit" ist sehr zu empfehlen, ebenso der Abendsalon "Das Totalitäre der Arbeit", eine Erinnerung an zeitgemässe Gedanken der jüdischen Philosophin Hannah Arendt. Eine Studie zum alltäglichen Elend arbeitender Menschen und die Diskussion zur Selbstverwertung der Ich-Ressource bezeichnen gesellschaftliche Realitäten, das Forum zum Bedingungslosen Grundeinkommen verweist auf eine diese Realitäten aufhebende Zukunft. Das Arbeitsfenster im Kunsthaus macht den Arbeitsalltag der heutigen Arbeitshäusler öffentlich, ist auch Dienstleistungsbüro für interessierte Dresdner BürgerInnen, die sich mit Aktionen, Lesungen ... zum Thema Arbeit ins Gesamtprojekt einbringen wollen (Tel. 272 18 83). Willkommen im Arbeitshaus! PS: coloRadio berichtet im Juni und im Juli live und mit Aufzeichnungen aus dem Arbeitshaus. Arbeitshaus - einatmen. ausatmen. Ronald Blaschke |
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