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Merkwürdiger Einbruch im Dresdner Hausprojekt WUMS e.V.

Zwischen dem 24. und 25. Dezember 2014 wurde in dem Hausprojekt WUMS eingebrochen. Auffällig dabei ist, dass nur vereinsrelevante Dinge entwendet wurden. Neben einer vierstelligen Summe Soli-Gelder fehlen auch technische Kommunikationsgeräte wie Festplatten des Servers, Wlan-Router und Ordner mit Unterlagen zu den einzelnen Bewohner_innen. Die Täter_innen wussten genau in welchen Privaträumen sie suchen mussten. Dafür brachen sie gezielt zwei Zimmertüren auf, begaben sich zu dem Server des Hauses und bauten nur die Festplatten aus. Weiterhin nahmen Sie mehrere Ordner mit Unterlagen mit, welche über die Bewohner_innen und ihre Verhältnisse zum Verein aufklären. Die entwendeten Wlan-Router wurden ebenfalls zielsicher mitgenommen. Obwohl die Möglichkeit bestand, wurden keinerlei andere Wertgegenstände entwendet. Das Haus ist, mit 24 Bewohner_innen, Gästen und Freund_innen, in der Regel sehr belebt. Die Einbrecher_innen scheinen sehr genau geplant zu haben, wie und wann sie zuschlugen. Tatsächlich war nur in der Nacht vom 24. zum 25.12 niemand im Haus zugegen. Am nächsten Tag kehrten die ersten Bewohner_innen zurück und fanden die offene Eingangstüre (welche mit einem Ziegelstein blockiert war) vor. Nach und nach stellte sich heraus, welche Gegenständen fehlten. Es ist davon auszugehen, dass die Täter_innen wussten, wann die letzte Person das Haus verliess und welche Gegenstände für die Vereinsstruktur sowie Kommunikation von Bedeutung sind. Die aufgebrochenen Türen waren nicht die einzigen abgeschlossenen im Haus, jedoch befanden sich in den verschonten Zimmern keine vereinsrelevanten Gegenstände. Auch der säuberliche Ausbau der Festplatten des Servers, welcher sich wiederum an einem anderen Ort des Hauses befand, schliesst einen einfachen Einbruch, welcher lediglich auf Profit ausgerichtet ist, weitestgehend aus.

Über das Wohnprojekt WUMS e.V. wurde erst kürzlich berichtet 1. Im August wurde ein Vorstandsmitglied des Vereins erst polizeilich, später dann auch staatsanwaltschaftlich vorgeladen um als Zeuge bezüglich einer Sachbeschädigung am Haus des ehemaligen Wohnprojekts "Praxis" auszusagen, welches sich in unmittelbarer Nähe des WUMS e.V. befindet. Zunächst wollte Staatanwältin Diana Büsch noch erfahren, welche Personen sich in der Tatnacht in einer bestimmten Etage aufhielten. Bei einer zweiten, mündlichen Befragung im Dezember interessierte Sie dann aber weitläufiger wer zum aktuellen Zeitpunkt (also keinerlei Bezug zu der Sachbeschädigung im August) in dem Hausprojekt wohnt und Zugang zu diesem hat. Da die vorgeladene Person konsequent ihre Aussage verweigerte, erhielten im Verlauf der Ermittlungen alle weiteren Vorstandsmitglieder eine polizeiliche Vorladung, zu welcher Sie nicht erschienen.

Sicherlich ist es Spekulation. Dennoch ist ein Zusammenhang zwischen den Ermittlungen im Herbst 2014 und dem Einbruch Ende Dezember 2014 für den WUMS e.V. nicht auszuschliessen, da die entwendeten Gegenstände einige der von der Staatsanwaltschaft gewünschten Informationen enthielten. Auch wenn es keine Spuren gibt, die Aufschluss über die Täter_innen geben, ist eine Verbindung der beiden Fälle nicht vollkommen abwegig. Nachdem die Dresdner Staatsanwaltschaft im Spätsommer 2014 zugeben musste, keinerlei Beweise für die nach §129 konstruierte kriminelle Vereinigung in Dresden vorlegen zu können (Vorausgegangen waren mehrere Jahre Telefonüberwachungen, Personen- und Hausobservationen,Funkzellenabfragen sowie mehrere Hausdurchsuchungen), war schon bei den ersten Vorladungen des Vereinsvorstandes klar, dass die sächsischen Behörden erneut linke, selbstverwaltete Projekte durchleuchten und ins Ziel ihrer Ermittlungen nehmen.

Sollte sich zeigen, dass die erbeuteten Gegenstände und Informationen in die Hände der Ermittlungsbehörden gelangt sind, wäre dies ein weiteres neues Ausmass der Ausspähung, Verunglimpfung und Kriminalisierung von selbstverwalteten, linken Strukturen in Dresden/Sachsen. Für den Verein bedeuten die fehlenden Gegenstände, sowie die Soli-Gelder einen grossen finanziellen Verlust, welcher ausgeglichen werden muss. Neben finanzieller Unterstützung ist der Verein und die Bewohner_innen des Hauses auf einen solidarischen Umgang linker Strukturen und Freund_innen angewiesen. Neben dem Schaffen einer Öffentlichkeit und einen bewussten Umgang mit solchen Vorfällen, wollen wir hier um Spenden für den Verein bitten. Dazu laden wir zu einer Soli-Party am 14.03. im AZ Conni ein, deren Einnahmen zur Beseitigung verursachten Schäden benutzt werden sollen.

Spenden können weiterhin auf das folgende Konto überwiesen werden (Spendenquittung möglich):

IBAN: DE09 4306 0967 6009 7377 00

BIC: GENODEM1GLS


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