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Schöner Herbst - leider nicht für alle!
Zivilgesellschaftliche Initiativen verurteilen Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in Oppach und die Reaktion der NPD.

In der Nacht zum 13. September wurde das Asylbewerberheim Oppach Ziel eines Brandanschlages.
Sofort nach der Tat wurde die Polizei informiert und welche umgehend die Ermittlungen aufgenommen
hat. Die Bewohner können diesen Angriff natürlich nicht einfach verdrängen, sondern leben mit
ihren Familien in Angst vor weiteren Gewalttaten.

Dazu Sven Kaseler von der Initiative "Augen auf": "Zum Glück kam keiner der 130 Bewohner zu Schaden
und das Feuer erlosch bzw. konnte gelöscht werden. Wir verurteilen diese Tat und werden es nicht
dulden, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache oder ihrer nichtrechten Einstellung
angegriffen werden."

Schon im Frühjahr 2008 kam es in benachbarten Orten des Landkreises Löbau-Zittau zu zwei Brandan-
schlägen auf einen Döner- und einen Asiaimbiss. Daher kann hier nicht von einer Einzeltat gesprochen
werden, sondern es offenbart sich wieder einmal das Vorhandensein einer aktiven rechten Szene in der
Oberlausitz. Gezielt wird diese auch von Seiten der NPD aufgebaut - im Februar 2008 wurde der so
genannte "Stützpunkt" Oppach eröffnet.

Kati Lang von der Opferberatung Dresden: "Diese Anschläge weisen auf eine wiederentdeckte Vorgehens-
weise von Rechtsextremisten hin. Im Jahr 2007 wurden drei rechte Brandanschläge bekannt, wogegen der
Anschlag in Oppach bereits der dreizehnte Brandanschlag dieses Jahres in Sachsen ist. Der jetzige
Anstieg lässt ein Wiederaufflammen der - allen noch im Gedächtnis haftenden - Brandanschläge befürch-
ten."

Die Reaktion der örtlichen NPD auf den Brandanschlag spricht Bände. Selbstkritik, als verbaler Brand-
stifter, ist natürlich nicht zu erwarten - als Täter für den Brandanschlag werden von der NPD rivali-
sierende Ausländerbanden, Täter aus linken Kreisen oder sogar der Geheimdienst ausgemacht.

Dazu Sven Kaseler: "Das zeigt sehr deutlich den Realitätsverlust der örtlichen NPD, welche selbst
durch Hetze und rassistische Parolen massgeblich dazu beiträgt, dass rechtsextreme Gruppierungen
geduldet werden und der Alltagsrassismus sich verstärkt. Die Ergebnisse sind Brandanschläge, Über-
griffe, Bedrohungen von Menschen, die in unserem Land Zuflucht gesucht haben und nun um ihr Leben
fürchten müssen."

Die NPD schreibt in ihren Veröffentlichungen: "Man darf also gespannt sein, welcher getroffene Hund
als erster bellt und damit aus seiner Deckung herauskommt" und merkt gar nicht, dass ihr Bellen als
erstes und am lautesten ertönt ist!

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