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Ein aufregendes Gewerkschaftsjahr 2019
Die basisdemokratische Hochschulgewerkschaft unter_bau lädt zum dritten Jahreskongress und blickt zurück
Drei Jahre sind vergangen, seit sich in einem feierlichen Festakt die basisdemokratische Hochschulgewerkschaft unter_bau gegründet hat. In dieser Zeit hat sich einiges getan. Am kommenden Samstag, den 14.12.2019, findet nun der dritte Jahreskongress der Gewerkschaft statt, bei dem ihre Mitglieder und Sekretär_innen auf das vergangene Jahr zurückblicken und in die Planungen für ein weiteres Gewerkschaftsjahr starten. "Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der inneren Stärkung der Gewerkschaft", sagt Anna Wunderlich, Pressesprecherin von unter_bau, und ergänzt: "Wer erfolgreich kämpfen will, braucht eine stabile Basis, eine gewisse Routine in alltäglichen Abläufen und gut ausgebildete, selbstbewusste Mitglieder. All das wurde im vergangenen Jahr mit grosser Ernsthaftigkeit und Geduld verfolgt". Das Jahr begann mit einem starken und erfolgreichen Wahlkampf der Studierenden und Hilfskräfte im unter_bau, die mit einer eigenen Liste zu den Senatswahlen antraten und aus dem Stand 18% der Stimmen erhielten. Wunderlich erklärt rückblickend: "Auch wenn die Studierenden und Hilfskräfte im unter_bau den Einzug in den Senat knapp verpassten, zeigte das Ergebnis, dass es in der Studierendenschaft ein starkes Interesse an gewerkschaftlicher Organisation gibt". Die Gründung von Basisgruppen an verschiedenen Orten der Universität im weiteren Verlauf des Jahres verstärkten diesen Eindruck: "Immer wieder bekommen wir Anfragen von kleineren Institutszusammenschlüssen, die sich mit ihren Kolleg_innen organisieren und dafür das gewerkschaftliche Wissen von unter_bau nutzen wollen", so Wunderlich. Neben der Stärkung der Basis im eigenen Betrieb Goethe-Universität setzte sich unter_bau für die bundesweite Vernetzung von Hochschulinitiativen ein. Innerhalb Hessens gelang es, gemeinsam mit der GEW und Hilfskraftinitiativen anderer hessischer Hochschulen ein Netzwerk aufzubauen, um gemeinsam politischen Druck ausüben zu können. International steht unter_bau derzeit vor allem mit Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in Frankreich, Hongkong und Rojava in Kontakt. Ein weiterer Schwerpunkt im vergangenen Jahr lag auf der Bildungsarbeit: "Der Aufbau einer Gewerkschaft anderen Typs erfordert von den Mitgliedern viel Wissen und Können im rechtlichen, theoretischen und strategischen Bereich, aber auch was die interne Kommunikation und Arbeitsorganisation angeht. Demokratie und Selbstverwaltung wollen gelernt sein!", erklärt Michael Pollok, Pressesprecher von unter_bau. Neben methodischen und technischen Workshops wurden in öffentlichen Veranstaltungen unter anderem das Verhältnis von gewerkschaftlichen und feministischen Ansätzen, Problematiken im deutschen Gewerkschaftsrecht und globale Vorbilder selbstverwalteter Betriebe diskutiert und für die gewerkschaftliche Arbeit an der Universität fruchtbar gemacht. Zuletzt war das vergangene Jahr bei unter_bau von einem lebhaften Austausch über gewerkschaftliche und politische Forderungen geprägt: "Die Interessen und Forderungen von Menschen aus unterschiedlichen Statusgruppen und Fachbereichen zusammenzubringen ist eine grosse Herausforderung. Aber genau dieser Herausforderung stellt sich unter_bau als Gewerkschaft, die das ständische System an der Hochschule überwinden will, seit dem ersten Tag", sagt Pollok und ergänzt: "Auch hier ist die Rückkopplung an die Basis unabdingbar". In diesem Zusammenhang startete unter_bau im vergangenen Monat eine breit angelegte Beschäftigtenbefragung, die die Einstellungen der Beschäftigten zu ihren Arbeitsbedingungen an der Universität, aber auch ihre Meinungen zum vorläufigen Forderungskatalog von unter_bau erfragen soll. Beim Jahreskongress am kommenden Samstag dürfen die Mitglieder von unter_bau ihre kontinuierliche und professionelle Arbeit an der Basis, das Weiterwachsen ihrer nun dreijährigen Gewerkschaft und ihren inneren Zusammenhalt feiern. Auf dem Programm stehen Workshops, Anträge und Debatten zu inhaltlichen und strategischen Fragen sowie die Wahlen der Sekretariate. Das Ganze wird von gutem Essen begleitet; auch eine Kinderbetreuung wird angeboten. Am Abend singt in "alter" Tradition der Rote-Stern-Chor, bevor im Anschluss die grosse unter_bau-Party dazu einlädt bei guter Musik die Nacht durchzutanzen. Ein aufregendes Gewerkschaftsjahr geht zu Ende - die Mitglieder und Unterstützer_innen von unter_bau freuen sich auf ein kämpferisches Jahr 2020! Frankfurt am Main, 11.12.2019 Das Programm zum 3. Jahreskongress von unter_bau ist unter folgendem Link zu finden: www.unterbau.org/3-jahreskongress |
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