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Aktivist*innen demonstrieren für eine Verkehrswende und gegen den Klimawandel
Dresden, 15. April. In Dresden sind am Montagnachmittag rund 600 Menschen unter dem Motto "Verkehrswende selber machen!" für eine Verkehrswende und gegen den Klimawandel auf die Strasse gegangen. Das breite Bündnis "Verkehrswende Dresden" hatte zur Demonstration aufgerufen. "Uns geht es bei dieser Aktion und unserem Bündnis darum, Druck auf die Stadtpolitik auszuüben, endlich eine Verkehrswende auch für Dresden einzuleiten und keine weitere rückwärtsgewandte Verkehrspolitik zu betreiben", fasst Karl Lampke die Motivation hinter dem Bündnis zusammen. Das Hauptaugenmerk des Demozugs lag auf der Carolabrücke - eine anderthalbstündige Kundgebung ermöglichte das Verweilen und lud zum Ausbreiten von Picknickdecken, Gartenmobiliar und dem Sonnen in Liegestühlen ein. Verschiedene Initiativen waren vor Ort - beim Rostigen Ross, eine Fahrradselbsthilfegruppe, konnten quietschende Räder repariert werden, von Politiker*Innen und Verbänden wurde zu Gesprächen geladen, das Ensemble Incroyable spielte Musik und für das leibliche Wohl wurde vom Küfa-Kollektiv Black Wok und Foodsharing gesorgt. "Es ist wunderbar die Brücke so belebt zu sehen - wer kann sich sonst vorstellen, Kinder hier in diesem Transitraum spielend mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt zu sehen?", so Steffanie Baumgrad, eine weitere Mitinitatorin des Bündnisses. Währenddessen rollen von der Altstadtseite teils grimmige, teils interessierte Autopendler*Innen über den Asphalt. "Uns ist bewusst, dass wir mit dieser Aktion stören, das ist bewusst so gewollt", Steffanie Baumgard weiter, "um auf ein Problem aufmerksam zu machen, können wir nicht in der Peripherie unsere Anliegen kundtun, da müssen wir ins Zentrum, da wo es wehtut". Dem Bündnis geht es jedoch nicht darum, die Mobilität der Menschen in der Stadt einzuschränken. Es fokussiert sich auf die autozentrierte Verkehrspolitik, die in Gebieten mit begrenztem Raum schnell an ihre Grenzen stösst. "Das Auto ist das ineffizienteste Verkehrsmittel für das Vorankommen in Städten, das ist schon seit Jahrzehnten in der Planung bekannt. Ein gutes ÖPNV-Angebot, flächendeckende Radinfrastruktur und die Verdrängung von Privatautos an den Stadtrand, sind Massnahmen, die dringend von der Politik kommen müssten", meint Karl Lampke. Der Stadtrat hat 2017 schon ein umfassendes Massnahmenpaket geschnürt und im Radverkehrskonzept zusammengefasst. Umgesetzt wurden bis jetzt 5%. Bis 2025 müsste jede Woche ein Vorhaben verwirklicht werden, um sich an seine selbst gefassten Ziele zu halten. Mit folgenden Aktionen wird Verkehrswende Dresden auf diesen und weitere problematische Umstände aufmerksam machen. Steffanie Bamgard: "Wir werden weiter machen, bis die Politik handelt. Unsere Vorhaben sind nicht utopisch, die Konzepte sind da, sie müssen nur umgesetzt werden." Die Aktivist*innen fordern die Abschaffung privater PKW's im städtischen Raum, das Senken der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrssektor auf null bis 2025, einen kostenlosen und gut ausgebauten ÖPNV und ein sicheres und flächendeckendes Radwegenetz. Die Aktion auf und um die Carolabrücke fand auch im Rahmen eines weltweiten Aufstands gegen die Klimawandelproduktion unter dem Zusammenschluss von Extinction Rebellion statt. |
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