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Siebzehn zu viel - Aktivist*innen gedenken Todesopfern rechter Gewalt in Sachsen

In den frühen Stunden des 17. Aprils tauchten in verschiedenen Städten

und Regionen Sachsens schwarze Transparente mit dem

Hashtag/#17zuViel/auf. Mit dieser Aktion weisen Aktivist*innen auf die

Kontinuität rechter Gewalt und deren andauernder Bagatellisierung in

Sachsen hin.

An diesem Tag jährt sich der Todestag von Christopher W. in Aue. Er ist

offiziell das 17. Opfer rechter Gewalt in Sachsen.

Verantwortlich für diese Aktionen zeigt sich WASTELAND /- Vernetzung

antifaschistischer und antirassistischer Gruppen Ost/. Robin Swoboda von

der Vernetzung sagt zur Motivation hinter der Aktion: "/Wir wollten mit

dieser Aktion auf den Mord an Christopher W. und den Background der

Täter aufmerksam machen. Er ist offiziell der 17. Tote durch

rechte Gewalt in Sachsen seit 1990, dennoch findet die Tat in der

sächsischen Öffentlichkeit kaum Erwähnung. Zudem spielt im aktuell

laufenden Prozess gegen die drei Täter deren Weltbild keine wirkliche

Rolle."/

Christopher W. wird am Abend des 17. April 2018 von drei Bekannten auf

bestialische Art und Weise misshandelt und dann getötet. Alle drei Täter

sind einschlägig wegen rechter Delikte vorbestraft und machen keinen

Hehl aus ihrer menschenverachtenden Ideologie. Antisemitische Parolen,

Hitler-Grüsse in der Öffentlichkeit und das Verbreiten von

"verfassungsfeindlichen Symbolen" sind bei allen Dreien aktenkundig.

Auch wenn die Täter wohl keine organisierten (Neo-)Nazis sind,

lautes Hören von (Neo-)Nazimusik und nicht zuletzt ein Hakenkreuztattoo

auf der Brust eines der Tatverdächtigen belegen das menschenverachtende

und eliminatorische Weltbild der Täter. Einen Bestandteil rechter

Ideologie stellt der Hass auf Homosexuelle und alle nicht in das

"normale" Bild von Sexualität und Familie passende Menschen dar.

Swoboda kritisiert neben der Staatsanwaltschaft auch die lokale Presse:

/"Trotz all der Fakten und dem Wissen um die Ideologie der Täter spielt

diese in der Berichterstattung kaum eine Rolle. Die lokale Presse und

die Staatsanwaltschaft wollen kein politisches Motiv sehen. Mario

Ulbrich von der Freien Presse schreibt gar, dass lediglich "linke

Kreise" von einem politischem Motiv ausgehen. Was absurd ist, da selbst

die Bundesregierung den Mord an Christopher W. mittlerweile

offiziell als rechtes Tötungsdelikt einordnet."/

Das Wasteland-Bündnis möchte mit dieser Aktion die Kontinuität rechter

Gewalt sichtbar machen. Swoboda dazu: "/Wir wollen es nicht mehr

hinnehmen, wenn in Sachsen rechte Gewalt, ja Morde kleingeredet oder

geleugnet werden!"/

WASTELAND ist eine (über-)regionale Vernetzung linksradikaler,

antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Zusammenhänge.

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