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Knapp 1300 Nazis demonstrieren in Dresden
Zusammenfassung von addn.me zum 13.2.2011

Am späten Nachmittag haben nach Polizeiangaben knapp 1.300 Nazis unter dem Motto "Recht auf Gedenken - Der Wahrheit eine Gasse!" auf einer verkürzten Route im Dresdner Unigelände demonstriert. Begleitet wurde der Fackelaufzug von einem martialischen Polizeiaufgebot durch mehrere tausend Beamtinnen und Beamte aus zahlreichen Bundesländern. Schon Stunden vor dem Aufmarsch war die Gegend zwischen dem Universitätsgelände und den Bahngleisen mit Hamburger Gittern und hunderten Einsatzkräften abgeriegelt worden. Gegen 19 Uhr erklärte die Junge Landsmannschaft Ostpreussen (JLO) die Veranstaltung für beendet, kurz zuvor hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Nazidemonstration lautstark die erste Strophe des Deutschlandlieds gesungen.

Stunden zuvor hatten sich am Comeniusplatz knapp 300 zum überwiegenden Teil ältere Menschen trotz eines vom Bautzner Oberverwaltungsgericht bestätigten Verbots getroffen, um an die Dresdner Orte des Verbrechens im Nationalsozialismus zu erinnern. An der spontanen Kundgebung beteiligte sich neben dem sächsischen Linken-Fraktionschef Andrè Hahn auch der Grüne-Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler und zahlreiche Dresdner Prominente.

Schon am späten Vormittag hatten knapp 50 Menschen gegen das ihrer Meinung nach "relativierende und revisionistische Gedenken" auf dem Heidefriedhof im Norden der Stadt protestiert. Nach einigen Minuten waren sie durch die anwesende Polizei vom Friedhofsgelände gedrängt worden. Zeitgleich legten dutzende Nazis gemeinsam mit CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Coventrys Oberbürgermeister Brian Kelsey Kränze für die Opfer der alliierten Luftangriffe auf Dresden nieder.

Nachdem sich im Zentrum der Stadt kurz vor 14 Uhr die etwa 3,5 Kilometer lange Menschenkette von mehr als 10.000 Dresdnerinnen und Dresdnern zusammengeschlossen hatte, protestierten etwa 200 Menschen erneut gegen die besondere Dresdner Form des Gedenkens. Mit dem Ertönen der ersten Kirchenglocken bewegten sich drei kleine Spontandemonstrationen zur Frauenkirche inmitten der vom umstrittenen Versammlungsgesetz betroffenen Verbotszone. Nach dem Ende der Menschenkette zogen mehrere tausend Menschen aus der Altstadt über die Prager Strasse in Richtung des Treffpunkts der Nazidemonstration am Hauptbahnhof. Wenig später schlossen sich etwa 2.000 Menschen lautstark auf dem Wiener Platz den Protesten gegen die sich sammelnden Nazis auf der Bayrischen Strasse an.

Gegen 15 Uhr hatte sich an der Münchner Strasse, Ecke Bergstrasse eine Gruppe von lautstark Protestierenden von mehreren hundert auf knapp 1.500 Menschen erhöht. Während der angemeldeten Kundgebung nimmt die Polizei immer wieder von zumeist jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wegen der winterlichen Vermummung die Personalien auf. Nachdem sich gegen 17.15 Uhr der Demonstrationszug der mehr als 1.000 angereisten Nazis in Richtung Strehlener Strasse in Bewegung setzt, versuchen etwa zweihundert linke Demonstrantinnen und Demonstranten zum Nürnberger Platz zu laufen. Obwohl der Versuch von der Polizei gewaltsam verhindert werden kann, beschliesst die Einsatzleitung eine Verkürzung der Naziroute vom Zelleschen Weg auf die Reichenbachstrasse. Wenig später war der nunmehr schon 14. Naziaufmarsch an einem 13. Februar schon wieder Geschichte.

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