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Die vergessenen Flüchtlinge der Westsahara
Studienreise in ein saharauisches Flüchtlingslager

Die Westsahara ist die letzte Kolonie Afrikas und das weltweit grösste Territorium, das bis heute auf seine Dekolonisierung wartet. Die ehemals spanische Kolonie wird seit 1975 von Marokko besetzt. Ein Grossteil der Bevölkerung wurde vertrieben und lebt seitdem in Flüchtlingslagern in der algerischen Wüste, abhängig vom Wohlwollen internationaler Hilfsorganisationen, die das Überleben der Flüchtlinge sichern. Nach einem auszehrenden Krieg zwischen der Befreiungsfront POLISARIO und der marokkanischen Armee wurde 1991 ein Waffenstillstand geschlossen und von der UNO ein Referendum in Aussicht gestellt. Bis heute jedoch wurde den Bewohnern der Westsahara und den Flüchtlingen eine Abstimmung über die politische Zukunft ihres Landes verweigert. Seit Februar 2010 werden zweimal jährlich Reisen mit unterschiedlichen Schwerpunkten in die Flücthlingslager organisiert. Neben Arabischsprachkursen werden auch Studienfahrten und Kulturreisen durchgeführt. Projektidee Vielleicht stand am Anfang der Reiz des Unbekannten, vielleicht aber auch die Auflehnung gegen eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die dem Volk der Saharauis seit 35 Jahren das Recht auf Selbstbestimmung verweigert. Unsere saharauische Partnerin ist eine NGO mit dem Namen "Asociación Ojos del Sahára. Centro ecológico y sociocultural". Ihr Ziel besteht darin, der im Exil aufgewachsenen Jugend ihre kulturelle Identität zu erhalten. Gleichzeitig ist sie bemüht, für die Jugendlichen neue Einkommensquellen zu erschliessen, ihre Eigeninitiative zu fördern und neue Freizeit- und Bildungsangebote zu entwickeln. Das ZEOK unterstützt diese Vorhaben durch die Organisation von Sprach-, Studien- und Kulturreisen.

Sprachen lernen und helfen

Die Sprachkurse in den saharauischen Flüchtlingslagern bieten für Leute, die sich für die arabische Sprache interessieren, eine aussergewöhnliche Alternative zu etablierten Sprachschulen in Kairo, Damaskus oder Marrakesch. Sie ermöglichen den Teilnehmern, durch den direkten Kontakt mit den Menschen in den Flüchtlingslagern deren Befindlichkeiten persönlich kennenzulernen und ein klein wenig dazu beizutragen, ihre Situation zu verbessern.

Leistungen:

· Transfer vom Flughafen Tindouf zu den Flüchtlingslagern · Arabisch-Intensivkurs für Anfänger und Fortgeschrittene in kleinen Gruppen (10 Teilnehmer) · In den Lagern Verpflegung und Unterbringung in Familien · Begleitprogramm an freien Tagen · Unterstützung bei der Durchführung eigener Projektideen in den Flüchtlingslagern · Visabeschaffung · Flugbuchung auf Wunsch (die Flugkosten ~ max. 560 € - sind nicht im Preis enthalten)

Reisezeiten: 05. Februar - 06. März 2016, 02. September - 02. Oktober 2016 Reisepreis (ohne Flug): 530 € Reiseanmeldung und Informationen über: Judit Smajdli: j.smajdli@gmx.de oder Wolf-Dieter Seiwert w-d-seiwert@zeok.de

Anmeldeschluss: 3. Januar 2016 (für Februar 2016) 13. August 2016 (für September 2016)

Die Kosten für die Anreise mit dem Flugzeug nach Tindouf/Algerien (mit Umstieg in Algier) sind nicht im Reisepreis enthalten. Auf Wunsch können aber die Veranstalter die Buchung des Fluges Frankfurt/Main - Algier - Tindouf übernehmen. Die Unterbringung erfolgt bei saharauischen Familien in Lehmhäusern oder Zelten. Die täglichen Mahlzeiten werden im Kreis der Familie eingenommen. Diese Form der Beherbergung verschafft den Familien ein Einkommen, das ihnen erlaubt ihre Bedürfnisse über die internationalen Hilfsleistungen hinaus zu befriedigen. In den Lagern befinden sich Krankenhäuser, Märkte, Kindergärten, Grundschulen, einige weiterführende Schulen, Jugend- und Frauenzentren u.a. Strom wird hauptsächlich durch hauseigene Solaranlagen erzeugt. Die Wasserversorgung erfolgt mit Tankwagen, die das Wasser aus Tiefbrunnen auf die Haushalte verteilen. Ausserdem steht Mineralwasser in den handelsüblichen Plastikflaschen in ausreichender Menge zur Verfügung. Sprachkurs und Begleitprogramm Der Sprachkurs findet in einer Schule statt, die von allen Teilnehmern leicht erreichbar ist. Er umfasst 30 Unterrichtsstunden in der Woche. Es werden Kurse für Fortgeschrittene und für Anfänger angeboten. Die Teilnehmer erhalten im Rahmen eines Begleitprogramms die Möglichkeit, die Flüchtlingslager und unterschiedliche Einrichtungen sowie die Umgebung der Lager besser kennenzulernen. Zudem haben sie die Möglichkeit sich in den Flüchtlingslagern sozial zu engagieren, indem sie unserer Partnerorganisation helfen, ein interessantes Freizeit- und Bildungsangebot für junge Saharauis zu entwickeln und ihr Projekt eines ökologisch-soziokulturellen Zentrums für Jugendliche zu verwirklichen. So können sich die Teilnehmer des Sprachkurses an der Dokumentation der traditionellen Kultur beteiligen oder am Aufbau eines naturverträglichen Tourismus mitwirken.

Die Studienaufenthalte in den saharauischen Flüchtlingslagern bieten für Leute, die sich für die politische Problematik der Westsahara, für das Leben in den Lagern, die Kultur der Saharauis, aber auch für die Natur dieser Region interessieren, eine aussergewöhnliche Gelegenheit, im direkten Kontakt mit den Menschen neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Um die Vorbereitung und die Durchführung des Studienaufenthalts optimal zu gestalten, werden Interessierte gebeten bei der Anmeldung ihre Studienrichtung, das Studiensemester sowie ihre Sprachkenntnisse anzugeben. Ausserdem bitte wir um eine Kurzbeschreibung (bis 1500 Zeichen, in Englisch) der beabsichtigten Studien- bzw. Forschungsvorhaben. Das besondere Interesse unserer saharauischen Partner gilt der Dokumentation der traditionellen Kultur und dem Aufbau eines naturverträglichen Touristmus. Begrüsst werden darüber hinaus alle Vorschläge, die das Bildungs- und Freizeitsanebot für Jugendliche erweitern. Auch umweltbewusste Erziehung und der Nutzung Erneuerbarer Energien wird wachsende Aufmerksamkeit geschenkt Kulturreise Workshops in saharauischen Flüchtlingslagern in Algerien, welche von einer Frauenkooperative betreut werden. Kulturreisen Die TeilnehmerInnen erhalten in der ersten Woche einen Überblick über die traditionelle Kultur. Danach haben sie die Möglichkeit, ihr Wissen und Können in einem oder mehreren Bereichen zu vertiefen.

Angeboten werden folgende Kurse: • Schönheitspflege: Schmuck, Haut und Haar • Musik und Tanz • Lederbearbeitung • Wollverarbeitung • Saharauische Küche • Traditionelle Heilkunde • Einführung in den Hassaniya-Dialekt • Dichtkunst der Frauen

Durch ihr Interesse können die TeilnehmerInnen dazu beitragen, die traditionelle Kultur der Saharauis als Grundlage ihrer Identität zu bewahren und unter den heutigen Bedingungen weiterzuentwickeln. Eine Mitwirkung an der Dokumentation des kulturellen Erbes wird begrüsst.

Saharauische Kinder in Sachsen zu Gast

In den Flüchtlingslagern der Westsahara ist das Leben sehr schwierig für die Kinder: Sie erhalten zwar eine Schulbildung, doch Weiterbildung oder das Erlernen eines Berufs sind nicht möglich. Die Kinder erhalten nur eine Grundversorgung durch die Hilfslieferungen der Vereinten Nationen. Viele leiden unter Mangelerscheinungen. So hoffen die saharauischen Kinder ständig auf Hilfe. Das Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur e.V. plant ab 2011 sechs bis acht saharauische Kinder für sechs Wochen nach Sachsen einzuladen, damit sie hier ihre Sommerferien verbringen können. In dieser Zeit werden sie betreut und es werden verschiedenste Ausflüge und Aktivitäten veranstaltet. Eine ärztliche Untersuchung wird Empfehlungen geben, wie die Gesundheit der Kinder während ihres Aufenthalts nachhaltig stabilisiert werden kann.

https://zeokwestsahara.wordpress.com/

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