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Breites Bündnis von Flüchtlingsorganisationen und Unterstützer*innen plant am 28. Februar eine Grossdemonstration für die Rechte von Flüchtlingen.
For a better life together - Solidarity with refugees | 28/02/15 | 14.00 | Theaterplatz

"Solidarität mit Geflüchteten - Für ein besseres gemeinsames Leben" - so lautet das Motto des Aufrufs von Geflüchteten aus Sachsen, der an alle Menschen in Deutschland gerichtet ist. "Die Debatte rund um Pegida erzeugt ein vollkommen verzerrtes Bild von der Situation von Geflüchteten. Statt die restriktiven Bedingungen für Geflüchtete in Deutschland zu thematisieren, werden nur Klischees erzeugt, die nicht stimmen", so die Sprecherin des Asylum Seekers Movement. "Flüchtlinge in Deutschland dürfen zunächst nicht arbeiten, sich nicht frei bewegen, ihren Wohnort, ihre Wohnung nicht selbst wählen. Sie haben keine Möglichkeiten zum professionellen Erlernen der deutschen Sprache oder ihre Ausbildung fortzusetzen. Mit einem Wort: sie können weder Entscheidungen für sich treffen noch für ihre Rechte einzutreten", so die Sprecherin. Im Ergebnis seien Geflüchtete in Deutschland Menschen zweiter Klasse, die kaum eine Chance haben, das negative, von Rassist*innen gezeichnete Bild von ihnen in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Um dagegen zu protestieren, haben wir bundesweit nach Dresden eingeladen um mit uns zu demonstrieren.

"In Dresden leiden Geflüchtete besonders unter der Aggressivität im Alltag. Wir haben immer noch jeden Montag Angst - es hört nicht auf! Wir verlassen montags unsere Unterkünfte nicht! Es ist eine unerträgliche Situation", ergänzt der eritraeische Geflüchtete Issayas von der Initiative "Remembering Khaled". "Einige von uns wollen Dresden verlassen, andere wollen bleiben und für ihre Rechte kämpfen. Diese Demonstration wird unsere Forderungen nach gleichen Rechten und gegen jeden Rassismus zum Ausdruck bringen!"

Die Anliegen der Geflüchteten thematisiert auch der Aufruf der Unterstützer*innen, der massgeblich vom Netzwerk "Dresden für Alle" initiiert wurde und zur gemeinsamen Demonstration am 28. Februar in Dresden aufruft. "Als Menschen, die sich in Deutschland gegen die Ausgrenzung von Teilen der Gesellschaft einsetzen und für die Gleichheit aller Menschen eintreten, unterstützen wir den Aufruf der Geflüchteten zur Demonstration am 28. Februar", heisst es darin. Eric Hattke, Sprecher des Netzwerkes ergänzt: "Seit Monaten tritt bei Demonstrationen gegen Flüchtlingsheime offener Rassismus zutage. Die Zahl der Übergriffe auf Geflüchtete hat sich mehr als verdoppelt. Gerade Pegida hat zu einer Normalisierung von rassistischen und fremdenfeindlichen Äusserungen geführt. Dagegen müssen wir uns wehren." Dabei geht es darum, die bundesweiten Proteste gegen Pegida unter dem Motto "Refugees Welcome" zu bündeln, gemeinsamen mit Geflüchteten für ihre Rechte zu kämpfen und ein deutliches Signal an die Politik zu senden.

Unterstützung erfährt das Bündnis auch von Studierendenorganisationen aus dem Bundesgebiet. "Für uns ist es wichtig den Protest, der sich seit Monaten formiert und deutlich macht, dass in Deutschland Geflüchtete willkommen sind, an den Ort zu tragen, an dem Pegida seinen Ursprung nahm", so Lukas Seiss vom Bündnis "Studis gegen Pegida". Gemeinsam mit vielen anderen wird er am Samstag, den 28. Februar nach Dresden kommen, um Flüchtlinge in ihrem Protest für mehr Rechte und bessere Lebensbedingungen zu unterstützen. Dazu ruft auch eine Gruppe von insgesamt 46 erstunterzeichnenden Wissenschaftler*innen auf. Im Aufruf heisst es: "Die Pegida-Bewegung und die ihr zugrunde liegende soziale Dynamik stellen eine Gefahr für Muslim*innen, Migrant*innen und Flüchtlinge, insgesamt für die Demokratie, dar. Sie ist eine der bedeutendsten Strömungen der Gegenaufklärung der jüngeren deutschen Geschichte. Ihr entgegen zu treten ist notwendig." Deshalb rufen auch sie dazu auf, sich an dem von Geflüchteten initiierten Protest in Dresden zu beteiligen.

Das auch von "Dresden Nazifrei" unterstützte Bündnis unterschiedlicher Gruppen und Akteur*innen rechnet am 28. Februar mit mehr als 10.000 Menschen, die gemeinsam in Dresden auf die Strasse gehen um für eine Verbesserung der Situation von Asylsuchenden in Deutschland und gegen Rassismus in unserer Gesellschaft zu demonstrieren.

Weitere Informationen unter

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