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Elixir präsentiert beim Tag des Offenen Denkmals Konzept für die Zukunft der Königsbrücker Str. 117a/119
Pressemitteilung des Elixirs Dresden
Beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11.09., präsentierte der Dresdner Verein Elixir sein Konzept für ein interkulturelles Wohn- und Begegnungszentrum dem Publikum. Rund 200 Besucher_innen interessierten sich für die Vergangenheit und die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes im Dresdner Norden. Leider konnten die historischen Gebäude nicht besichtigt werden. Die Stadt hatte eine bereits erteilte Genehmigung kurz darauf zurückgezogen. Elixir konnte aber mit historischem Bildmaterial und den Ergebnissen seiner historischen Recherchen einen Eindruck vermitteln. Nicht wenige der Besucher hatten einen persönlichen Bezug zu den Gebäuden - eine Frau wohnte in den 1930er Jahren selbst dort. Errichtet wurde das Ensemble 1876-1878 als Arbeitsanstalt zur Inhaftierung von "Personen, welche durch "Müssiggang, Liederlichkeit, Trunk- und Händelsucht arbeits- oder obdachlos geworden" waren. Nach der Einstellung des Betriebs als Arbeitsanstalt erfuhr es eine wechselhafte Geschichte: Als Wohnunterkünfte für "bedürftige Personen", ab 1941 als Reservelager für "Fliegergeschädigte", als Rat IX. Stadtbezirkes (1953-1957). Später fand es Verwendung für die NVA als Wehrkreiskommando und nach der Wende als Bussgeldstelle und Bundesvermögensamt. Auf grosses Interesse stiessen auch die Pläne zur Zukunft des Gebäudes, das seit über zehn Jahren leer steht und verfällt. Während Verwaltung und Stadtrat immer noch uneinig sind, was die Verwendung des Geländes anbelangt, eröffnete Elixir mit einem Bauschild symbolisch bereits die Stadtteilbaustelle, die nach den Plänen der Initiative hier entstehen soll. Auf der Wiese an der Ecke Stauffenbergallee/Königsbrücker Str. gab es von 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr ein buntes Programm mit Führungen, Essen, Getränken sowie Mitmachaktionen für Erwachsene und Kinder. Gemeinsam mit den Gästen des Tags des offenen Denkmals wurden weitere Bauschilder mit Nutzungsvorschlägen gestaltet. Als Teil des partizipativen Planungsprozesses der Gruppe Elixir wurden Modelle für die städtebauliche Gestaltung und die Nutzung des Geländes als Legomodelle entwickelt, auf Tafeln Ideen für ein zukünftige Nutzung abgefragt und in intensiven Gesprächen das Potential des Geländes besprochen. Elixir fordert die Stadt Dresden weiterhin dazu auf, das Gelände nicht zum kurzfristen Stopfen von Haushaltslöchern zu verkaufen, sondern stattdessen im Erbbaurecht per Konzept zu vergeben: "Die Stadt sollte ihre verbliebenen Flächen dazu nutzen, gezielt und gemeinsam mit den Bürger_innen eine zukunftsweisende Stadtentwicklung zu befördern", so Lisa Beyer von Elixir. Der Verein würde sich auf eine Konzeptausschreibung bewerben, um als Genossenschaft integrativen sozialen Wohnungsbau zu entwickeln. Auf dem Gelände könnte so preisgünstiger Wohnraum für Dresdner_innen und Geflüchtete entstehen - sowie ein Kultur- und Bildungszentrum mit öffentlichen Räumen für den Stadtteil. Kurzprofil:Elixir - Experimentierzentrum für interkulturelles Leben in Dresden ist ein Verein, der sich dafür einsetzt, dass auf dem Gelände der Königsbrücker Str. 117a/119 in Dresden ein interkulturelles Zentrum für Begegnungen, Kultur und Lernen entsteht. Ebenso soll Wohnraum für ca. 150 Personen (Geflüchtete und Dresdner/innen) in Neubauten und im sanierten Altbau entstehen. Träger des Projektes soll eine Genossenschaft für interkulturelles Leben, Wohnen und Arbeiten sein, die die Vielfalt der Bevölkerung in Dresden abbildet. Gutes (interkulturelles) Zusammenleben trotz Unterschieden in Sprache, Kultur und Lebensgewohnheiten gelingt nicht per se. Das Experimentierzentrum Elixir wird ein Raum sein, in dem Geflüchtete und Dresdner_innen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam leben, lernen, Kultur schaffen und arbeiten können. Das Experimentierzentrum wird versuchen, Strukturen und Rahmenbedingungen des Zusammenlebens zu erkunden und einen ganz praktischen und wichtigen Beitrag für das Zusammenleben in Dresden zu bieten. |
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