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PM: Protestaktion auf der Prager Strasse

Am Samstag, den 07.03.2020, um 15:00 Uhr blockierten circa 100 Aktivist*innen symbolisch die Prager Strasse mittels eines 21 Meter langen Banners, um auf das Handeln der Europäischen Union (EU) an ihren Aussengrenzen aufmerksam zu machen. Zu der unangemeldeten Aktion hatte die Undogmatische Radikale Antifa Dresden (URA) aufgerufen.

Um auf das Anliegen aufmerksam zu machen,wurden Infoflyer verteilt, auf denen das Agieren der Eu an der griechisch-türkischen Grenze kritisiert wird. Zudem wurden Schilder gezeigt, auf welchen die 36.570 bekannten

Menschen aufgelistet sind, welche seit 1993 an den EU-Aussengrenzen ihr Leben verloren. Begleitet wurde die Aktion mit Sprechchören, wie zum Beispiel: "Um Europa keine Mauer - Bleiberecht für Alle und auf Dauer!". Die Aktion dauerte circa eine halbe Stunde.

Alex Elser, Presseprecherin der URA erklärt:

"Wir haben die Aktion heute durchgeführt, um zu versuchen, die Gleichgültigkeit zu brechen. Dafür wollten wir den allsamstäglichen Normalvollzug stören."

Pressesprecherin Elser weiter:

"Die Reaktionen waren meist positiv, doch wie in Dresden zu erwarten, gab es auch negative Resonanz. Neben den üblichen rassistischen und menschenverachtenden Äusserungen, wurde uns beispielsweise auch eröffnet, dass man uns doch "alle erschiessen" solle. Auch 2020 ist es für uns immer noch erschreckend, wie ignorant und kalt Menschen hierzulande auf das Elend reagieren, für das Deutschland und die EU massgeblich mitverantwortlich sind." "Wir als URA möchten allen teilnehmenden und solidarischen Menschen hier ein ganz grosses Dankeschön sagen."

Hier Folgt der Flyertext der Aktion:

Solidarität verteidigen! Festung Europa angreifen!

Wir blockieren heute die Prager Strasse, um ein Zeichen zu setzen gegen das menschenverachtende Handeln der EU an ihren Aussengrenzen! Griechisches Militär und Frontex schiessen an der türkischen Grenze mit Tränengas, Blendgranaten und scharfen Waffen auf Schutzsuchende. Während an der Grenze Familien, Kinder und Jugendliche militärisch bekämpft werden, stehen in Deutschland und anderen Ländern Aufnahmeeinrichtungen leer. Das Recht auf Asyl und die humanistischen Grundwerte finden damit ihr trauriges Ende an den Grenzen Griechenlands. Der Krieg, vor dem diese Menschen fliehen, ist jedoch einer, an welchem Europa und vor allem Deutschland mitverdient. In Griechenland greifen rassistische Mobs und Neonazis Geflüchtete an, sowie deren Unterstützer*innen und kritische Journalist*innen. Die Mehrheitsgesellschaft schaut zu, lässt diese gewähren. Doch anstatt dem menschenverachtenden Treiben Einhalt zu gebieten, hofiert die EU - unter der Schirmherrschaft Deutschlands - das widerwärtige Treiben dort und unterstützt den Diktator Erdogan, anstatt den Menschen zu helfen, die Schutz brauchen.

Deswegen ist es Zeit, das Schweigen zu beenden! Seid solidarisch und unterstützt die Menschen vor Ort! Organisiert euch hier für eine solidarische Gesellschaft und eine lebenswerte Welt - überall! Steht entschlossen auf gegen den Faschismus - egal wo! Kein Mensch ist illegal!

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