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Neonazi-Klub "Thor" - Stand der Dinge
Pressemitteilung der Kampagne gegen das "Thor"

Am 10. Dezember 02 wurde den Betreibern des Neonazi-Haus "Thor" ausserordentlich gekündigt. Der Besitzer der Immobilie setzte eine Auszugs-Frist zum 31. Dezember 02. Lange war es ruhig um die Dresdner Neonazis, die Neonazi-Anwälte legten Widerspruch ein und ein fröhliches Weihnachten und Sylvester zog vorbei. Wahrscheinlich dauert der Rechtsstreit um die ausserordentliche Kündigung länger, als das "Thor" überhaupt gemietet ist. Bis Ende April 03 läuft der Vertrag, der bis Ende Januar 03 ordentlich gekündigt werden sollte. So heisst es erstmal: Sie sind noch drin im "Thor", ein paar kleine Monate lang.

Im "Thor": Die organisierten Dresdner Schläger-Neonazis

Der Betrieb im "Thor" ging nach der Kündigung weiter wie zuvor, wie üblich mit mässig vielen aber überregionalen BesucherInnen. Am 21. Dezember 02 fand eine überregionale Neonazi-"Wintersonnenwendfeier" statt. Das "Thor" diente mal wieder als Treff (höchstwahrscheinlich) und das "Thor"-Umfeld beteiligte sich auch organisatorisch. Am 31. Dezember 02 eine Art Sylvesterparty im "Thor" mit nur etwa 30 Neonazis: Zelte waren aufgestellt, um die Auflage, nicht mehr als 50 Leute ins "Thor" zu lassen einzuhalten. Aber so viele waren es ja gar nicht, die ins "Thor" wollten. Am 30. November 02 noch, als die Polizei ins "Thor" kam, um vermutete Straftaten zu unterbinden (Neonazi-Bands), legten sich die bekannten Dresdner Prügel-Neonazis mit den Beamten an und stiessen im Nachgang wüste Drohungen gegen die Polizei aus. Nun sind sie leiser geworden, halten sich zur Abwechslung an die Auflagen.

13. Februar - Jahrestag der Bombardierung Dresdens 1945

Wie jedes Jahr steht nun der 13. Februar 03 an, die übliche Neonazi-Mobilisierung läuft. Um 18.30 Uhr ist Treff der Neonazis in der Innenstadt. Sven Hagendorf, Anti-Antifa-Kader und "Thor"- Mieter zeichnet verantwortlich (V.i.S.d.P.) für den Aufruf, der vergleichsweise harmlos mit "Gedenken an die Opfer des alliierten Bomben-Terrors" überschrieben ist. Der Neonazi-gängige Wahn- Begriff "alliierter Bombenholocaust" wurde an dieser Stelle vermieden. Der geschichtsrevisionistische und Nazi-verherrlichende Charakter, die Opfer-Stilisierung ist trotzdem offensichtlich.

Das "Thor", namentlich Ronny Thomas, stellt eine Kontakt-Handy-Nr. zur Verfügung. Die Anmeldung besorgt die neonazistische Junge Landsmannschaft Ostpreussen (JLO), ein Rechts-Aussen- Ableger der "Vertriebenen-Verbände", die, so unglaublich das klingt, Teile Polens wieder deutsch wollen. JLO und "Thor" sind personell und organisatorisch verflochten.

Kampagne gegen Neonazis - "Thor muss weg"

Kritisch begleitet wird nach wie vor der zu erwartende Auszug der Neonazis aus dem "Thor". Sollte es irgendwann zu Versuchen kommen, ein ähnliches Projekt zu etablieren, sind Proteste gewiss.

Nicht ungestört bleiben auch andere Neonazi-Aktivitäten. Der Neonaziaufmarsch am 13. Februar 03 mit bis zu 1.000 TeilnehmerInnen und sonstige geschichtsrevisionistische Umtriebe in der abendlichen Innenstadt Dresdens werden antifaschistische Proteste hervorrufen.

Keine Häuser für Neonazis!

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