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Landesparteitag der NPD in Pirna am 4. März

Kleine Verwirrung

Vor dem Gelände des BSZ fand dann auch eine angemeldete Kundgebung von Aktion Zivilcourage und DGB statt. Auf dieser kamen Landrat Michael Geisler (CDU), Pirnas Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU), der DGB-Vorsitzende Ralf Hron (SPD), der designierte Vorsitzende der Linksfraktion im Sächsischen Landtag Dr. André Hahn, Lohmens Pfarrer Martin Staemmler-Michael und der Pirnaer Pfarrer Christian Fleischer zu Wort. Auf dem Kundgebungsplatz wurde eine grosse Luftmatratze mit der Aufschrift "Diese Stadt hat Nazis satt!" aufgestellt. Ob dem so ist, kann jede oder jeder, angesichts einer Beteiligung von über 100 Menschen, für sich selbst entscheiden.

Es ist zudem Schade, dass die Kundgebung defacto nicht beworben wurde, sodass ein grösser Zulauf fast nicht möglich war. Zumindest konnte Landrat Geisler schon seit Wochen absehen, dass diese Veranstaltung stattfinden wird, denn die Rechtslage war relativ klar. Es wäre also möglich gewesen, ein wirklich deutliches Zeichen zu setzen.

Interessant war die Forderung von Oberbürgermeister Ulbig mehr finanzielle Mittel in die Zurückdrängung der Nazis zu investieren. Auch Pfarrer Staemmler-Michael forderte dies mit dem Hinweis, dass gerade im Bereich Jugendsozialarbeit mehr Engagement notwendig sein. Wir nehmen die Ausführungen des Pirnaer Oberbürgermeisters zur Kenntnis und werden ihn an seinen Taten diesbezüglich messen. Auch unserem Verein AkuBiZ e.V., wurden auf Anraten von Beiratsmitglied Lars Rohwer (CDU) die Mittel für 2007 gestrichen (Weltoffenes Sachsen).

Doch schon vor Beginn des NPD-Landesparteitages wurde bekannt, dass nicht alle Wege zum Tagungsort führen. Per neuer Schilderung, gerieten einige Nazis auf "Abwege" und mussten so Verspätungen in Kauf nehmen.

Linke Demo in Pirna

Gegen 12:30 Uhr sammelten sich dann, auf dem Pirnaer Bahnhof etwa 50 Antifaschistinnen und Antifaschisten. Sie beabsichtigten mit einer kleinen Demo, vorbei am Berufsschulzentrum, ihren Protest gegen diese Zustände kundzutun. Dies wurde ihnen durch die Polizeileitung verboten. Daraufhin zog sich der Zug Richtung Bahnhof zurück und orientierte kurzentschlossen in die Pirnaer Innenstadt. Die völlig überraschten Einsatzkräfte fanden die Antifaschistische BesucherInnengruppe allerdings erst wieder, als sie schon am Naziladen "Crimestore" angekommen war. Die darin anwesenden Nazis aus dem Umfeld der SSS waren mit der spontanen Überraschung ziemlich überfordert. Dies äusserte sich darin, dass kein Schlüssel zum verschliessen der Ladentür zu finden war. So mussten sich die Kameraden gegen die Tür stemmen, was sie sogar von der richtigen aus Seite taten. Der darauf folgende Heimweg der AntifaschistInnen zum Pirnaer Bahnhof wurde als Spontandemo angemeldet und sorgte für einen lauten und sehenswerten Abgang.

Antifa versus Nazis

Alles in allem ein Erfolg besonders für eine linke, antifaschistische Bewegung in Pirna. Sie sollte sich auch demnächst den Problemen in der Region stellen. Sei es dem Haus in Rosenthal-Bielatal, sei es den noch immer aktiven Nazistrukturen der SSS, oder sei es dem gesellschaftlichem Konsens, der antifaschistisches Agieren stets kriminalisiert.


Alternatives Kultur- und Bildungszentrum e.V. Postfach 100 204, 01782 Pirna

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