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Antifaschistische Demonstration "gegen nationale umtriebe-für alternative freiräume in freiberg"

7.10.07 11 Uhr Freiberg Bahnhof

Im letzten Jahr marschierten am 7. Oktober etwa 50 Neonazis aus dem Umfeld der sogenannten "Freien Kameradschaften" und der NPD unter der Führung des NPD-Landtagsabgeordneten Rene Despang durch Freiberg. Ihre Absicht war es, mit einer Pseudo-Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages eines Bombenangriffs auf Freiberg während des Zweiten Weltkriegs ihre geschichtsrevionistische Propaganda zu verbreiten. Bei ihrem von einem Grossaufgebot der Polizei begleiteten "Schweigemarsch" zum städtischen Donatsfriedhof und zum Freiberg Kolleg in der Bergstiftsgasse durfte Peter Nauman, Berater der NPD im sächsischen Landtag, in alter Nazimanier die Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlosen und stellte die Kriegschuld Deutschlands in Frage.

Anlass für den Aufmarsch war der Jahrestag des Bombenangriffs auf Freiberg am 7. Oktober 1944. Damals wurden 172 Menschen getötet und ein Teil der Stadt zerstört. Damit erlebten die Freiberger Einwohner direkt und unmittelbar die Folgen des vom deutschen Faschismus heraufbeschworenen Krieges.

Den Getöteten wurde auf dem Friedhof ein Denkmal und am Freiberg Kolleg eine Gedenktafel gesetzt.

In diesem Jahr werden wir gar nicht erst zulassen, dass ein Haufen Neonazis unbehelligt durch Freiberg stiefelt und ihre billige Propaganda und Hetztiraden über der Freiberger Bevölkerung ausschütten kann! Wir werden nicht zulassen, dass Nazis auf dem Friedhof neben den Opfern und GegnerInnen nationalsozialistischer Gewalt herumspazieren können!

Freiberg samt zugehörigem Landkreis hat ein ernsthaftes Naziproblem, das von der breiten Bevölkerung leider nur bedingt wahrgenommen wird. In Gränitz (Stadt Brand Erbisdorf) hat der ehemalige NPD-Vorsitzende und Holocoustleugner Günter Deckert einen alten Gasthof gekauft, um ihn zu einem Wohn- und Beherbungshaus sanieren zu lassen. Am 8. September 2007 wollte er sein "Erzgebirgshaus" einweihen. Er plante dort einen als private Veranstaltung getarnten Nazi-Abend mit entsprechender Nazi-Mucke stattfinden zu lassen, was glücklicherweise wegen Polizeinotstand verboten wurde. Es ist abzusehen, dass Deckert den Gasthof auch weiterhin Nazis für Veranstaltungen zur Verfügung stellen wird.

Aber auch sonst ist nicht alles eitel Sonnenschein in dem sich weltoffen gebenden Freiberg. Regelmässig werden u.a. AusländerInnen oder linke Jugendliche von Neonazis beleidigt, beschimpft, verfolgt oder verletzt. Regelmässig findet sich braune Propaganda an den Häuserwänden. Allein im September sind vier Vorfälle bekannt geworden, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte.

unvollständiger Überblick rechter Übergriffe:

3.11.2006 c.a. 30 Freiberger Nazis stören eine antifaschistische Mahnwache gegen den in Freiberg lebenden SS-Verbrecher Alfred Concina.

Dezember 2006: Ein ausländischer Student wird im Stadtpark beleidigt.

22.12. 2006: Zwei Doktoranden aus Indien und Äthiopien werden in einem Supermarkt in Friedeburg von Neonazis beleidigt und verletzt, umstehende Bürger greifen nicht ein.

11.02. 2007 Freibeger AntifaschistInnen werden nach der Rückkehr von einer Demo in Dresden am Bahnhof von einer Gruppe Neonazis verfolgt und bedroht. Später werden noch AntifaschistInnen vor einer Kneipe von fünf stadtbekannten Nazis geschlagen.

16.03.2007 c.a. 20 Nazis aus dem Umfeld der freien Kräfte und der JN stören eine Mahnwache für altersgerechtes Wohnen. mit dabei Steve Weissbach (stv. JN Landesvorsitzender) aus Lichtenberg bei Freiberg und Maik Müller von den "freien Kräften" aus Dresden.

29.06.2007 Nach einem Soli-Konzert in einem Jugendclub werden junge AntifaschistInnen von Neonazis verfolgt und bedroht.

17.08.2007 Am Todestag von Rudolf Hess schmieren Neonazis braune Parolen an die Wand der Hauptpost und kleben in der Stadt Hess-Gedenk Plakate und Aufkleber.

03.09.2007 Ein Asylbewerber aus Afghanistan wird an einer Unterführung von Neonazis beleidigt.

12.09.2007 Keine 2 Wochen später wird derselbe Mann von Nazis angegriffen und verletzt.

28.09.2007 Gegen 2 Uhr nachts laufen etwa 20 Neonazis durch die Stadt und grölen "SS Hurra!"

Eins ist Fakt! Der jetzige Umgang Freibergs mit UNSEREM örtlichen Naziproblem ist nicht weiter hinnehmbar! Wir fordern die Einwohner Freibergs auf, die Augen nicht vor dieser Gefahr zu verschliessen.

Wir fordern Freiräume für echte Subkultur und den Dialog mit der Jugend in Freiberg. Wir fordern von der Stadtverwaltung Freiberg Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ein selbst verwaltetes und nicht kommerzielles, alternatives Zentrum in der Stadt zu betreiben! Leerstehende Häuser gibt es wahrlich genug.


ANTIFA FREIBERG

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