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alternativer veranstaltungskalender / blatt für unterbliebene nachrichten | |||||
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NB-Naziaufmarsch am 15. Mai 2004 in Gorbitz verhindern!
Das Nationale Bündnis kommt - wir sind schon da! Nazistau im Plattenbau!
Erneut soll es in Dresden eine Neonazidemonstration geben. Am 15. Mai will das Nationale Bündnis Dresden (NBD) in Dresden-Gorbitz seinen Wahlkampf eröffnen. Im Anschluss daran soll es eine Veranstaltung mit dem NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt und den neonazistischen Liedermachern Frank Rennicke und Jens Brucherseifer geben. Der dazugehörige Aufruf unter dem Motto "Stoppt den Volksbetrug! Am 13. Juni: Frischer Wind ins Rathaus!" zeigt nochmals deutlich, dass hinter dem NBD nicht ein "bürgerliches" Bündnis von verschiedenen Rechten steht, sondern die NPD. Ganz wie die NPD hetzt das NBD gegen die EU-Osterweiterung, gegen die "Förderung des Asylbetrugs, Sozialleistungen für arbeitslose Ausländer, der "Kampf gegen rechts" oder der Bau immer neuer Sühnestätten wenn es darum geht, das eigene Volk noch stärker auszupressen". Da fehlt natürlich auch nicht, die kaum verhohlen offen antisemitische Hetze gegen den geplanten Umbau des Heeresmuseum durch Daniel Libeskind. Sie hetzen, genauso wie die NPD, gegen "nationalen Selbsthass" und reden vom angeblich "bedrohten Fortbestand" des Deutschen Volkes. Hinsichtlich des 59. Gedenktages der Befreiung vom Nationalsozialismus eine Woche zuvor, am 8. Mai, der unter riesigen Opfern der alliierten Befreier erkämpft wurde, an perfidem Zynismus wenig zu überbieten. Im Angesicht des Schreckens und Grauens, des Krieges und Völkermordes, den das Deutsche Volk brachte, formulierten die Überlebenden des KZ Buchenwald den noch heute gültigen Schwur: "Die Vernichtung des Faschismus mit all seinen Wurzeln ist unser Ziel!" Es gibt kein Ende dieses Kampfes, solange Neonazis versuchen, erneut mit ihren Parolen aufzumarschieren! Im Anschluss an die Demo in Gorbitz, soll es eine Saalveranstaltung geben mit dem NPD-Vorsitzenden Udo Voigt und den Liedermachern Frank Rennicke und Jens Brucherseifer. Auch hier wird erneut deutlich, welche ideologische Nähe und Übereinstimmung zwischen NBD und NPD bestehen. Rennicke trat in der Vergangenheit unzählige Male bei NPD-Veranstaltungen auf, zuletzt in Dresden beim NBD-JLO-NPD-Trauermarsch zum 13. Februar. Und Jens Brucherseifer spielte beim Deutsche Stimme Pressefest 2003 in Meerane auf. Hinzu kommt, dass Rennicke und Voigt im Rahmen des NPD-Wahlkampfes sowieso in Sachsen weilen. Um die angeblich NPD-unabhängige Veranstaltung in Dresden wurden diverse Auftritte der beiden Neonazis in anderen sächsischen Städten gelegt. Die Ankündigung der beiden Liedermacher demonstriert deutlich, die offene Sympathie des NBD mit neonationalsozialistischen Inhalten. Rennicke ist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, nachdem er jahrelang in seinem "Heimatvertriebenlied" gegen Ausländer hetzte. Jens Brucherseifer ist ebenfalls seit Jahren in der Neonazi-Musikszene aktiv. War er ursprünglich Mitglied der Band Sturmwehr, die sich 2003 auflöste, tritt er nun als "Jens B. - Liedermacher" auf. In der Vergangenheit beteiligte er sich an mehreren Musikprojekten, die Titel wie "Stuka Attacke" oder "Sturm 18" tragen. "Sturm 18" ruft offen zum Mord auf, wenn sie singen "Wir werden Terroristen sein, ... wir räumen hier auf, wir räuchern sie aus, macht der Rattenbande den Garaus." Aufgrund ihres nationalsozialistischen Bekenntnisses wird die Band inzwischen auch als ein Nachfolger der Band Landser gehandelt. Und, wie immer wieder in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, ist auch am 15. Mai zu erwarten, dass die Dresdner Zivilgesellschaft den Aufmarsch der Neonazis ignorieren wird. Nun gut, sollen sie. Wir werden am 15. Mai auf der Strasse sein, nicht weil wir Angst um das Image dieser Stadt haben, oder weil wir meinen das NBD hätte ernsthafte Chancen in den Dresdner Stadtrat einzuziehen. Sondern weil wir nicht bereit sind, auch nur einen Fussbreit den Neonazis zu überlassen. Und trotz Repression gegen Linke und alljene, die Widerstand leisten, werden wir unverdrossen für eine lebenswerte Gesellschaft kämpfen, frei von Rassismus und Unterdrückung! Und die Chancen stehen nicht schlecht. Schliesslich konnte das NBD seine letzte Kundgebung am 09. November 2003 nicht durchführen, weil Antifas entschlossen den geplanten Kundgebungsort besetzten. Ebenso hat das NBD nach wie vor Schwierigkeiten, Räume für seine Veranstaltungen zu finden, weil es immer wieder zu Aktionen gegen Kneipen, die sich auch für Nazis öffnen, gekommen ist. |
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