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Coloradio im August - Stadtliches zur Heimat

Das Stadtfest erinnert uns an 800 Jahre höfische Kultur. Wir wollen aber weder einen König noch andere Herrschaftsträger. Deshalb versucht der diesjährige Sondersendesommer Akzente einer Gegenkultur ins Bewusstsein zu bringen. Das Augenmerk liegt dabei auf dem städtischen Raum und seinen Identifikationsmöglichkeiten. Warum will niemand der Postplatz sein oder Gorbitz? Wie kann der Stadt der museale und lokalpatriotische Charakter genommen und wie können soziale und politische Räume in dieser installiert werden? Mit verschiedenen Veranstaltungen versucht der Sondersendesommer sich diesen Fragen zu nähern.

Am 3. August wird es von 20 bis 21 Uhr Kinderradio mit den Kindern geben, die sich bei Kitrazza eine eigene Stadt und Struktur bauten.
Ab 21 Uhr kommt eine Live-Übertragung aus dem Picknick am Strassburger Platz:

Dresden: Ein öder Ort. Lesung mit Jürgen Roth (erschienen im Reclam-Verlag)

Schlagen Sie auch die Hände über den Kopf zusammen, wenn Sie den Namen dieser Stadt hören? Dann lassen Sie sich von Sarkastischem und Humorigem zu Öden Orten unterhalten. Drei Preisträger eines Literaturwettbewerbes werden Ihre Texte über Dresden vorstellen und der Autor und Herausgeber Jürgen Roth (Frankfurt/Main; Reclam, Tiamat) wird aus seinen Büchern zu den Themen Heimat und Natur lesen. Eine Soundcollage vom Postplatz rundet die Veranstaltung musikalisch ab.

Am Donnerstag, dem 10. August, hört Ihr ab 20 Uhr eine Stunde lang Kinder die mit Ferienlagerpass die Stadt erkundeten.
Ab 21 Uhr im picknick und im Radio:

800 Jahre Barock. Dresdner Selbstbilder in Architektur und Mentalität.

Die Stadt Dresden wird im Bewusstsein Ihrer Bewohner und Touristen stets mit barocker Architektur und Kultur in Verbindung gebracht. Trotz und auch wegen der Zerstörung der alten Stadt und ihrem sozialistisch geprägten Wiederaufbau hält sich der Mythos einer barocken Metropole. Dies spiegelt sich nicht nur im Bestreben, Altes architektonisch aufleben zu lassen, sondern z.B. auch in den Maskottchen des Stadtfestes (August II und Gräfin Cosel). Warum dieses höfische, barocke Selbstbild in modernen Zeiten so bestimmend für die Stadt, ihre Bewohner und Besucher ist, soll in einer Diskussion und Performance hörend gezeigt werden. Gäste: Rochus Wiedemer (Architekt), Ehrhardt Cremers (Soziologe), Matthias Hahndorf (ostmodern.org), Roman Kalex (Politologe)

Am 17. August macht das Postplatz-Archiv von sich reden. Es verfolgt die Diskussion rund um die Umgestaltung des Postplatzes, der seiner Ödnis enthoben werden soll. Die Internetseite und besonders das Forum bieten tiefere Einblicke in das Problem.

Der 24. August wird von verschiedenen Gruppen und Initiativen gestaltet, die versuchen städtischen Raum zu besetzen. Ob mit Street Art oder einem etwas anderen Blick auf den Strassburger Platz oder die Ghettos in Gorbitz und Prohlis. Es sind Räume & Strategien mit denen "echte Dresdner" etwas ins Schleudern geraten.

Am 31. August bietet sich ein Blick in religiöse und esoterische Zusammenhänge. Freikirchen stellen sich vor, und Ihr könnt sehen, was für ein Bewusstsein die Bewohner Dresdens pflegen.


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