coloRadio weiter bedroht: Sende- und Leitungskosten weiter unklar
Seit 14. Mai 2010 zahlt coloRadio monatlich 1.000,61 Euro Sende- und Leitungskosten an den Sendemastbetreiber Media Broadcast. Andere billigere Sendemastbetreiber dürfen nicht senden. coloRadio ist ein nichtkommerzielles Lokalradio, welches von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird, der auf Dauer nicht 1.000,- Euro im Monat selbst aufbringen kann. Wie die anderen beiden sächsischen Freien Radios auch, hat coloRadio für 2011 wieder die Förderung der Sende- und Leitungskosten bei der "Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien" (SLM) beantragt, die über einen Jahresetat von über 6.000.000,- Euro verfügt. Der Förderantrag für 2010 wurde von der SLM mit der Begründung abgelehnt, dass die SLM die Sende- und Leitungskosten der Freien Radios nicht in voller Höhe übernehmen dürfte; für coloRadio zahlt sie dafür 0,- Euro. Wir lesen SächsPRG und RStV hingegen anders und haben gegen die Ablehnung des Förderantrags Klage eingereicht. Zahlreiche Unterstützer unterzeichneten einen offenen Brief zum Erhalt von coloRadio. Im November 2009 gab es ein Radioballet, es wurden Soliparties organisiert und im Januar wurde im Rathaus eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Der Sächsische Landtag hatte sich Ende 2009/Anfang 2010 ebenfalls mit dieser Problematik beschäftigt. Dazu gab es am 5. Mai eine öffentliche Anhörung. Bis Ende 2009 war Apollo Radio verpflichtet, die Sende- und Leitungskosten zu bezahlen. Die Situation eskalierte mit der Abschaltung der 3 sächsischen Freien Radios vom 17. April bis 13. Mai 2010. Eine Wiederaufschaltung konnte nur über das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie über die Bundesnetzagentur durchgesetzt werden. Eine erneute Abschaltung von coloRadio droht, wenn die monatlichen 1.000,- Euro Sende- und Leitungskosten nicht mehr gezahlt werden können. Die Monate bis zu diesen Zeitpunkt können bereits rückwärts gezählt werden. Spenden würden dem coloRadio jetzt nützen.
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