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Anti-Atom-AktivistInnen trafen sich, um den wachsenden Widerstand gegen Atomkraft weiter auszubauen

Helsinki/Ebersbach. Ein fuenftaegiges Treffen brachte internationale AktivistInnen aus Asserbaidschan, Deutschland, Finnland, Grossbritannien, Italien, Lettland, Russland und Weissrussland vom 25. bis 29. Maerz in Helsinki zusammen. Sie waren vom "Nuclear Heritage Network" eingeladen worden, einem internationalen Netzwerk von Graswurzel-AktivistInnen und -organisationen sowie von anderen Menschen, die gegen Atomkraft kaempfen. Das Treffen wurde von der finnischen Naturschutzorganisation SLL und dem deutschen Jugendumweltnetzwerk JANUN unterstuetzt worden. Das gemeinsame Ziel war die Staerkung des vorhandenen Widerstands gegen Atomkraft und die Entwicklung internationaler Netzwerke von Anti-Atom-AktivistInnen.

In Finnland versuchen Atomindustrie und Regierung den Ausbau der Atomkraft durchzudruecken - neue Atomkraftwerke und Uranbergwerke, obwohl sie gefaehrlich und immer unpopulaerer sind. Internationale AktivistInnen unterstuetzen die finnische Anti-Atom-Bewegung und arbeiten zusammen, um die globale atomare Gefahr zu bekaempfen.

"Erfahrungen in anderen Laendern zeigen, dass die sichere Endlagerung von Atommuell unmoeglich ist", sagt der deutsche Journalist und Endlager-Experte Falk Beyer. "In Skandinavien wollen die Behoerden jetzt ein Konzept realisieren, das offensichtlich schlechter ist als andere Konzepte in anderen Laendern, die bereits gescheitert sind. Insbesondere die Idee, die toxischen radioaktiven Abfaelle in Meeresnaehe zu lagern und die zu erwartenden Wasserzufluess in das Endlager zu akzeptieren, ist gefaehrlich. Der Atommuell strahlt ueber Millionen von Jahren - in Finnland wird ein gefaehrliches Spiel gespielt, das ausserdem dumm ist."

Jan Miniewicz, ein Graswurzel-Aktivist aus Grossbritannien, sagt: "Schon heute ist die Ostsee offiziellen Daten der Regierungen rund um das Meer zufolge stark radioaktiv belastet. Statt die bestehenden Atomanlagen auszubauen muessen die in Betrieb befindlichen sofort gestoppt werden."

Tarna Kannisto, eine Anti-Uran-Aktivistin aus Finnland a Finnish, sagte: "Uranabbau verursacht immer die Zerstoerung riesiger Naturgebiete. Er hinterlaesst riesige giftige und radioaktive Tailing Ponds mit Abwaessern und grosse Abraumlager mit nicht ausbeutbarem Uranerz. Umwelt und Menschen, insbesondere die ArbeiterInnen, werden gefaehrlich kontaminiert werden und Gesundheitsschaeden erleiden."

Waehrend des Treffens wurden Praesentationen zur atompolitischen Situation und laenderbezogenen Anti-Atom-Kampagnen in den Laendern, aus denen die TeilnehmerInnen kamen, gezeigt. Eine oeffentliche Aktion fand am vergangenen Samstag im Kontext der vom WWF veranstalteten "Earth Hour" in der Innenstadt von Helsinki statt. Hier wurden mehrere oeffentlichkeitswirksame Plaetze mit einem Banner besucht, das forderte: "Turn off Nuclear Power - and not only for one hour". In mehreren Workshops und Treffen wurden zukuenftige Aktivitaeten und Projekte entwickelt, die dieses Jahr in europaeischen Laendern gestartet werden sollen.

Eine dieser Aktivitaeten ist die "Baltic Sea Info Tour" im Sommer 2010: Anti-Atom-AktivistInnen werden rund um die Ostsee fahren, um ueber deren radioaktive Belastung und die Auswirkungen von Atomanlagen wie Atomkraftwerken, Endlagern, Uranabbau-Gebieten und von Atommuell-Transporten quer durch das Meer informieren. Mit dieser Tour werden AktivistInnen und betroffene Menschen rund um die Ostsee miteinander in Kontakt gebracht, oeffentliche Strassenaktionen werden in verschiedenen Staedten stattfinden und unabhaengige ExpertInnen werden ueber die Gefahren der Atomkraft informieren.

Hintergrundinformationen ueber atomare Themen und den Widerstand in vielen Laendern rund um die Welt bietet die Internetseite: http://nuclear-heritage.net


Falk Beyer

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