Ab dem heutigen Donnerstag sollen zwölf Asylsuchende in Hoyerswerda in einer Turnhalle, sogenannte Notunterkunft, untergebracht werden. Diese Turnhalle diente bisher als Gemeinschaftsraum, bildet aber auch den Zugang zu den Duschen und Toiletten für Familien im Erdgeschoss.

"Der Landkreis hat es bisher versäumt, Geflüchtete verstärkt in Wohnungen unterzubringen", erklärt Marko Schmidt vom Sächsischen Flüchtlingsrat. Die Wohnungsgesellschaften in Hoyerswerda wurden bereits durch Gespräche mit den Landkreis zu dem Platzmangel informiert und könnten Wohnungen zur Verfügung stellen. Allein an dem Vertragsabschluss fehlt es bisher.

"Leittragende dieser Politik des Abwartens sind die Asylsuchenden", kommentiert Grit Maroske von der Initiative "Hoyerswerda hilft mit Herz". Nach Ansicht der Initiative wird es zu Konflikten kommen, da die Privatsphäre der in der Turnhalle untergebrachten Personen nicht gewährleistet werden kann. "Seit Monaten schaffen wir es mit einem hohen ehrenamtlichen Zeitaufwand Konflikten vorzubeugen, die allein in der Beschaffenheit des Heimes liegen", sagt Grit Maroske.

Der Sächsische Flüchtlingsrat und die Initiative "Hoyerswerda hilft mit Herz" fordern den Landkreis Bautzen auf, umgehend Wohnungen für Asylsuchende anzumieten, um eine Unterbringung in Turnhallen wie in Hoyerswerda oder Grossröhrsdorf zu verhindern.