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G7-Finanztreffen findet 2015 in Dresden statt

Nach der Entscheidung der Bundesregierung, den G8-Gipfel im kommenden Jahr nicht in Dresden, sondern in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen stattfinden zu lassen, wird die sächsische Landeshauptstadt nun doch noch zum Schauplatz eines politischen Grossereignisses. Das bestätigte gestern Steffen Kampeter, der Sprecher das Bundesfinanzministerium (BMF), gegenüber MDR 1 Radio Sachsen. So soll im nächsten Jahr das Dresdner Residenzschloss zum Schauplatz des G7-Finanzgipfels werden.

Zu dem Treffen werden sich vom 27. bis 29. Mai 2015 die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrienationen (G7) in Dresden einfinden. Insgesamt werden zu der dreitägigen Konferenz mehr als 1.000 Gäste erwartet, parallel dazu ist ein wirtschaftswissenschaftliches Symposium mit rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplant. In Hinblick auf kritische Diskussionen und Demonstrationen zeigte sich der Sprecher des BMF bislang zuversichtlich. "Wir setzen darauf, dass sie mit demokratischen Mitteln erfolgen.", so Kampeter im MDR. Ein Grossteil der angereisten Gäste wird voraussichtlich im Taschenbergpalais direkt gegenüber des Tagungsgebäudes untergebracht werden. Am 28. wird es ein Abendessen der Minister und Zentralbankchefs geben.

Die Wahl auf Dresen als Ort des Treffens war dabei nicht zufällig. "Wie kaum eine andere deutsche Stadt", so der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in der Sächsischen Zeitung, "steht Dresden für den erfolgreichen Wiederaufbau nach zwei Diktaturen und erfolgreichen Strukturwandel". Während der Beratungen im Kreis der G7 soll es nach den Vorstellungen von Schäuble vor allem um eine "Stärkung der Weltwirtschaft" gehen. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) zeigte sich erfreut über die Entscheidung, das seit 1975 alljährlich stattfindende Treffen in Sachsen stattfinden zu lassen: "Dresden wird ein guter Gastgeber sein und sich den internationalen Gästen von seiner besten Seite zeigen".

Die letzte politische Grossveranstaltung dieser Art fand 2007 im Congress Center Dresden (ICD) statt. Bei dem Treffen der Innenminister der Europäischen Union im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm, waren von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fragen der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik und eine Stärkung der europäischen Grenzschutzagentur Frontex diskutiert worden. Seitdem wurde die Abschottung der europäischen Grenzen nach Aussen und die Aufrüstung nach Innen immer weiter vorangetrieben, alles zu Lasten von den Menschen, die auf ihrer Flucht aus Krisenregionen Jahr für Jahr im Mittelmeer ums Leben kommen. Am Rande der Veranstaltung war es damals zu Protesten von mehr als 100 Menschen vor dem mit einer Bannmeile geschützten Tagungsgebäude gekommen.

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