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Für eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Dresden
Aufruf zur Demonstration am 3.5. 15.15 Uhr vor dem Kulturrathaus (Königsstrasse 15)

Seit mehr als einem Monat ist das sechste Dresdner Asylsuchendenheim (treffender als Lager bezeichnet) bereits in Betrieb. Durch diesen Schritt gibt die Stadtverwaltung erneut zu erkennen, dass es ihr nicht um eine humane Unterbringung von Menschen geht, die vor Krieg, Verfolgung, Folter und vielen weiteren menschenunwürdigen Lebensbedingungen geflohen sind. Nachdem die Forderungen zahlreicher Initiativen nach dezentraler Unterbringung der in Dresden lebenden Flüchtlinge sowohl im Jahr 2009 als auch 2010 im Dresdner Stadtrat abgelehnt wurden, wird die Zahl der Heime nun noch erweitert, statt Schritte hin zu einer menschenwürdigeren Unterbringungspraxis zu gehen. Die um Asyl suchenden Menschen, zu denen Familien mit Kleinkindern, alte und traumatisierte Personen gehören, werden in der Landeshauptstadt in Zimmern mit bis zu acht weiteren Flüchtlingen zusammengepfercht. Sie besitzen keine Möglichkeit, die Flucht und Erlebnisse aus ihrem Heimatland zu verarbeiten. Statt dessen werden ihnen Lebensbedingungen aufgezwungen, die sie neuen psychischen Belastungen aussetzen. Diese Art der Lagerunterbringung führt zu Depressionen und damit zu erheblichen Schwierigkeiten zwischen den Bewohnern_innen. Sie sorgt aber auch für eine Ausgrenzung der Flüchtlinge von der heimischen Bevölkerung und schürt somit Ressentiments, die nicht das Ziel einer weltoffenen Stadt sein können. 400 Menschen müssen momentan in dieser Stadt unter solchen menschenverachtenden Bedingungen leben. Sie müssen sich den Schlaf- und Lebensraum, die Dusche und Toilette mit mehreren Personen teilen, mit denen sie sich nicht einmal verständigen können. Diese unmenschlichen Zustände bestehen für einige Flüchtlinge seit mehreren Jahren und sind für eine "Stadt der Kultur und der Wissenschaft" mindestens blamabel.

Wir fordern daher eine Unterbringung von Flüchtlingen in eigenen Wohnungen, die sich nach den individuellen Bedürfnissen dieser Menschen richtet. Die Einheit der Familie, die Herkunft und Kultur sowie mögliche Traumatisierungen müssen bei der Unterbringung zwingend beachtet werden.


Netzwerk Asyl, Migration und Flucht Dresden (NAMF)

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