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Pressemitteilung zur Kündigung des 7. Stocks, 31.3.2007
Die Künstler_inneninitiative "7. Stock" betreibt mit der 7. Etage des Hauses Wilsdruffer Strasse 3 am Pirnaischen Platz seit dem 1.10.2003 einen selbstverwalteten und nichtkommerziellen Raum als kulturelle Diskussions-, Arbeits- und Präsentationsplattform. Der 7. Stock wurde der Initiative zur Zwischennutzung durch das Liegenschaftsamt Dresden zur Verfügung gestellt - das Gebäude gehört der Stadt und wird von der STESAD verwaltet. Die Arbeit des 7. Stocks in den vergangenen vier Jahren war sehr erfolgreich und wurde 2006 von der Stadt Dresden mit der Vergabe ihres Kulturförderpreises gewürdigt. Für viele, die sich für zeitgenössische Kunst und Kultur interessieren, stellt der 7. Stock eine wichtige Initiative dar, die einerseits Gastvorträge, Lesungen, Ausstellungen, (Film)Seminare, Diskussionsrunden und internationale Symposien ermöglichte und andererseits Raum bot für Konzerte, Parties und experimentelle elektronische Musik. Bekannt wurde der 7. Stock auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus - Kulturschaffende aus über 20 verschiedenen Ländern nahmen an der Gestaltung des Programms teil, z.B. in Workshops mit niederländischen und polnischen Künstler_innen oder zuletzt im Rahmen des deutsch-ungarischen Kulturaustausch-Programms Bipolar, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Seit Anfang 2005 werden die Räume in der 5. und 6. Etage zusätzlich als Ateliers genutzt. Seit Januar 2007 hat der 7. Stock ein Stipendiat_innenprogramm eingerichtet, das Künstler_innen aus der ganzen Welt die Möglichkeit gibt, für ein bis vier Wochen innerhalb der Atmosphäre des Hauses und im öffentlichen Raum der Stadt Eindrücke zu sammeln und zu arbeiten. Das Programm wird mit dem Preisgeld aus der Vergabe des Kulturförderpreises finanziert und findet sehr guten Anklang. Bislang waren 3 Stipendiat_innen aus Serbien, den USA und Deutschland zu Gast, es folgen Künstler_innen aus den Niederlanden, Spanien, Island, dem Kosovo und den USA. Derzeit gehen wöchentlich ca. 20 Bewerbungen für die Stipendien ein, Einladungen wurden bis in den September hinein ausgesprochen. Leider ändert all dies nichts an den Plänen des Liegenschaftsamtes, das Gebäude in Kürze selbst zu nutzen - diese Pläne wurden sehr kurzfristig mitgeteilt, eigentlich wurden die Betreiber_innen des 7. Stocks erst am 29.03.2007 vor die vollendete Tatsache gestellt, dass mit der Entkernung des Gebäudes spätestens Mitte April begonnen werden soll. Das Liegenschaftsamt stellt einen Ersatz zur Verfügung, der aus verschiedenen Gründen nicht praktikabel für die Fortführung der Arbeit des 7. Stocks ist. Zwar bietet die alte Zentrale der Staatssicherheit auf der Bautzner Strasse ausreichend Raum für Ateliers, das Betreiben eines Veranstaltungsraumes aber, Zentrum der Aktivitäten, scheint dort nicht möglich. Es fehlt ein geeigneter Raum im Gebäude; Die vorhandene Aula müsste, wenn überhaupt möglich, unter Umständen mit Radiatoren beheizt werden. Hinzu kommt, dass momentan keinerlei Sicherheiten zugebilligt werden, wie lange die Räume genutzt werden können - es wird eine Kündigungsfrist von einem Monat eingeräumt, was die Planung von Aktivitäten nahezu unmöglich macht. Um die Arbeits-, Diskussions- und Projektplattform "7.Stock" fortführen zu können brauchen wir weiterhin einen Veranstaltungsraum und Ateliers mit einer Grösse von insgesamt 500 bis 800qm, die den Anforderungen unserer Tätigkeiten gerecht werden. Dazu gehören vor allem langfristige Planungssicherheit, zentrale Lage, funktionierende Infrastruktur und eine Nutzungspauschale als Mietkondition. All dies gewährleistet der momentane Standort optimal. Wir sind, um unser Engagement weiterzuführen zu können, abhängig von diesen Gegebenheiten. |
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